Wenn ihr die Wahl hättet, mit welcher Autorin würdet ihr einen Tag verbringen wollen?
Diese Frage stürzt mich genauso in eine Sinnkrise wie die Frage nach meinem Lieblingsbuch oder meinen liebsten Autor:innen. In die enge Auswahl würden jedenfalls die Brontë-Schwestern und Jane Austen kommen. Denn wenn ihr mich fragt, was ich an Jane Austens Romanen mag, dann ist meine Antwort einfach: Ich mag alles.
Ich mag das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein, ich mag es, die Protagonistinnen zu begleiten und mit ihnen auch schwere Zeiten durchzustehen. Ich mag sogar Mariannes Gefühlsausbrüche, wenn ihr Elinor eröffnet, dass sie die ganze Zeit von der geheimen Verlobung wusste. Statt wirklich mit ihrer Schwester mitzufühlen, macht sie sich Vorwürfe, wie sie, Marianne, so eine schlechte Schwester sein konnte! Bei dieser Szene amüsiere ich mich jedes Mal. Und was ich nicht verschweigen kann, ich liebe Jane Austens Männer. Angefangen mit Oberst Brandon, in der Verfilmung von 1995 verkörpert durch Alan Rickman, in den ich mich gerade auch wegen Alan Rickman unsterblich verliebt habe, über Edward Ferrars (1995, Hugh Grant) oder Mr Darcy (2005, Matthew Macfayden), sind Austens Männer meine Traummänner. Und auch in „Emma“ habe ich mich sofort wieder verliebt, in Mr. Knightley.
Jane Austen: Emma
Emma hebt sich von den anderen Austen Romanen vor allem dadurch ab, dass Emma Woodhouse den Entschluss gefasst hat, niemals heiraten zu wollen. Eine Heirat würde bedeuten, dass sie ihren Vater verlassen müsse, was für sie unter keinen Umständen in Frage kommt. Stattdessen übt sich Emma darin, Hochzeiten anderer zu stiften. Mit ihrem ersten Erfolg beginnt nun auch die Handlung. Emmas Gouvernante, Miss Taylor, hat den wohlhabenden Kaufmann Mr. Weston geheiratet und die Familie Woodhouse verlassen, um in unmittelbarer Nähe mit ihrem Mann zu leben. Während Emma dies für ihren Erfolg hält, spricht ihr Vater, Mr. Woodhouse, den ganzen Roman über von „der armen Miss Taylor“, die sie hat verlassen müssen. Um eine dauerhafte Gesellschaft beraubt, sieht sich Emma nach ihrem nächsten „Projekt“ um, welches sie in dem Waisenmädchen Harriet Smith findet. Harriet, die die Mädchenschule des Dorfes besucht, ist ein junges Mädchen, deren Vater unbekannt ist. Emma ist sich jedoch sicher, dass der Vater ihrer neu gewonnenen Freundin ein Mann von hohem Ansehen sein muss. Dementsprechend darf Harriet unter keinen Umständen unter ihren Ansprüchen verheiratet werden.
Verwicklungen und Missverständnisse sind natürlich vorprogrammiert. Jane Austen soll angeblich gesagt haben, dass sie mit Emma einen Charakter schaffen würde, denn nur sie mögen würde. Das ist ihr jedoch nicht gelungen, denn ich liebe Emma. Auch wenn sie von sich selbst überzeugt ist, ist sie dies nie bösartig und sie ist sich selbst bewusst, dass nahezu alle Menschen in ihrer Umgebung eine zu hohe Meinung von ihr haben. Alle außer Mr. Knightley.
Wie immer bei Austen steckt in Emma auch sehr viel Satire und ein wenig Zynismus. Daher werden vor allem im englischen Sprachraum Austens Werke untersucht und Austen als erste Feministin gefeiert. Gerade den modernen Filmen, die ich so gerne sehe, wird eine Mitschuld daran gegeben, dass Austen für die meisten nur für „alte Liebesromanzen“ steht.
Diese Frage stürzt mich genauso in eine Sinnkrise wie die Frage nach meinem Lieblingsbuch oder meinen liebsten Autor:innen. In die enge Auswahl würden jedenfalls die Brontë-Schwestern und Jane Austen kommen. Denn wenn ihr mich fragt, was ich an Jane Austens Romanen mag, dann ist meine Antwort einfach: Ich mag alles.
Ich mag das Gefühl in einer anderen Zeit zu sein, ich mag es, die Protagonistinnen zu begleiten und mit ihnen auch schwere Zeiten durchzustehen. Ich mag sogar Mariannes Gefühlsausbrüche, wenn ihr Elinor eröffnet, dass sie die ganze Zeit von der geheimen Verlobung wusste. Statt wirklich mit ihrer Schwester mitzufühlen, macht sie sich Vorwürfe, wie sie, Marianne, so eine schlechte Schwester sein konnte! Bei dieser Szene amüsiere ich mich jedes Mal. Und was ich nicht verschweigen kann, ich liebe Jane Austens Männer. Angefangen mit Oberst Brandon, in der Verfilmung von 1995 verkörpert durch Alan Rickman, in den ich mich gerade auch wegen Alan Rickman unsterblich verliebt habe, über Edward Ferrars (1995, Hugh Grant) oder Mr Darcy (2005, Matthew Macfayden), sind Austens Männer meine Traummänner. Und auch in „Emma“ habe ich mich sofort wieder verliebt, in Mr. Knightley.
Jane Austen: Emma
Original: Emma (1816) // Anaconda Verlag // 2019
592 Seiten // Hardcover // Mit Illustrationen von Thomson Hugh
Verwicklungen und Missverständnisse sind natürlich vorprogrammiert. Jane Austen soll angeblich gesagt haben, dass sie mit Emma einen Charakter schaffen würde, denn nur sie mögen würde. Das ist ihr jedoch nicht gelungen, denn ich liebe Emma. Auch wenn sie von sich selbst überzeugt ist, ist sie dies nie bösartig und sie ist sich selbst bewusst, dass nahezu alle Menschen in ihrer Umgebung eine zu hohe Meinung von ihr haben. Alle außer Mr. Knightley.
Wie immer bei Austen steckt in Emma auch sehr viel Satire und ein wenig Zynismus. Daher werden vor allem im englischen Sprachraum Austens Werke untersucht und Austen als erste Feministin gefeiert. Gerade den modernen Filmen, die ich so gerne sehe, wird eine Mitschuld daran gegeben, dass Austen für die meisten nur für „alte Liebesromanzen“ steht.
Unabhängig davon, ob man sich dieser Meinung anschließt und Austen als eine Feministin liest oder ob man einfach einen guten Roman genießen möchte, gehört Jane Austen für mich zu den must-read Klassikern. Denn, dass Austen in ihren Romanen ihre Gesellschaft genau beobachtet und nachzeichnet, lässt sich nicht bestreiten. Daher sollte sie als Autorin auch ernst genommen werden und genauso ihre Werke.
Wie uns schon der Jane Austen Book Club beigebracht hat, werde ich mich demnächst häufiger fragen: What would Jane do? oder noch mehr: What would Emma do?
1 Wie uns schon der Jane Austen Book Club beigebracht hat, werde ich mich demnächst häufiger fragen: What would Jane do? oder noch mehr: What would Emma do?
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Vorgelesen von
Gianna
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