Heute lassen wir lesen: Christoph Hein liest Ende August im Rahmen des 2. Kunstsalons im Franziskanerkloster in Gransee aus seinem aktuellen Roman „Trutz“. Wir ergreifen die glückliche Gelegenheit und machen uns von Berlin aus auf den Weg. Damit begeben wir uns auf die Spuren von Theodor Fontane, der in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg (zwischen 1862 und 1882) folgendes über Gransee geschrieben hat:
Fontane legte bei seiner Ankunft in Gransee erst einmal eine kurze Rast in Klagemanns Hôtel ein, „ um mit Hülfe des Wirtes einen guten Trunk und mit Hülfe seiner Gäste die Geschichten von Gransee `frisch vom Fasse´zu schöpfen“. Wir fahren sofort zum Kloster, wo wunderbare Köstlichkeiten im Klostercafe auf uns warten. Wir probieren Rote Beete Kuchen mit Schokoladenminze (absolut köstlich), einen Quiche mit Frischkäse und gelben Zucchini, Blätterteig mit Aubergine, Tomate und Fetakäse und kleine Brotscheiben mit einer köstlichen Kräutercreme (Bärlauch ?) und leckerem rohem Schinken.
Gut gestärkt lauschen wir anschließend Christoph Hein. Ebenso wie im Vorgänger „Glückskind mit Vater“ schildert Hein auch in „Trutz“ Lebensläufe aus dem 20. Jahrhundert, die durch die großen Umwälzungen, so den Aufstieg und Fall des Nationalsozialismus und den Ost-Westgegensatz geprägt werden. In „Trutz“ erzählt er das Schicksal der deutschen Familie Trutz und der russischen Familie Gejm. Aus Zeitgründen beschränkt Hein seine Lesung auf Auszüge betreffend das Schicksal der Familie Trutz. Damit hält er, ohne den Zuhörern, die das Buch noch nicht gelesen haben, die Spannung zu nehmen, eine chronologische und in sich geschlossene Lesung. Gern stellt sich Hein den Nachfragen und Signierwünschen seiner Zuhörerschaft. Diese erfahren, dass das Buch keine Wiedergabe biographischer Lebensläufe enthält. Die fiktiven Lebensgeschichten hat der Autor auf Grundlage umfassender und exakter Recherchen – auch in russischen Archiven - entwickelt. Christoph Hein vertraut uns an, dass er jeden Tag arbeitet und schon steigt unsere Vorfreude auf sein nächstes Buch.
Später sitzen wir mit Kirschkuchen und Wein im Klostergarten, lassen unserer Fantasie freien Lauf und stellen uns das klösterliche Leben der ersten Franziskanermönche ca. 1280 vor.
Im August ist es noch lange hell und so sehen wir uns noch die St. Marienkirche und das Luisen-Denkmal an. Der untere Teil der Vorhalle und das Fundament der Marienkirche sind aus Feldsteinen gebaut, worauf die typische norddeutsche Backsteingotik folgt. Die Marienkirche hat zwei Türme und zu Fontanes Zeiten war die Spitze des einen völlig massiv, während die andere eine Holzkonstruktion war. Als Grund führt Fontane diplomatische Rücksicht auf die rivalisierende Macht der Maurer- und Zimmermeister an. Leider war die Kirche schon geschlossen.
Das von Schinkel entworfene Luisen-Denkmal ist aus Eisen. Es soll an die Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1810 erinnern. Hierzu noch mal Fontane:
An der Stelle, wo der Leichenwagen bei der Überführung nach Berlin in Gransee während der Nacht stand, wurde das Denkmal gesetzt. Auf einem Sockel steht ein Sarg unter einem Baldachin: „Das Luisen-Denkmal zu Gransee hält das rechte Maß: es spricht nur für sich und die Stadt und ist rein persönlich in dem Ausdruck seiner Trauer. Und deshalb rührt es.“
„Es ist das alte Lied: erst großes, allgemeines Dunkel, nur hier und da durch ein Steiflicht
erhellt; dann Kirchen- und Klösterbau; dann Säkularisierung; dann Schweden und die Pest; dann ein Dutzend Feuersbrünste; dann Beglückung der Stadt durch ein paar Garnison- und Invalidencompagnien, und in der Regel damit zusammenfallen: Benutzung alter Klostermauern zu Schul-, Kasernen- und Gefängniszwecken.“
Fontane legte bei seiner Ankunft in Gransee erst einmal eine kurze Rast in Klagemanns Hôtel ein, „ um mit Hülfe des Wirtes einen guten Trunk und mit Hülfe seiner Gäste die Geschichten von Gransee `frisch vom Fasse´zu schöpfen“. Wir fahren sofort zum Kloster, wo wunderbare Köstlichkeiten im Klostercafe auf uns warten. Wir probieren Rote Beete Kuchen mit Schokoladenminze (absolut köstlich), einen Quiche mit Frischkäse und gelben Zucchini, Blätterteig mit Aubergine, Tomate und Fetakäse und kleine Brotscheiben mit einer köstlichen Kräutercreme (Bärlauch ?) und leckerem rohem Schinken.
Gut gestärkt lauschen wir anschließend Christoph Hein. Ebenso wie im Vorgänger „Glückskind mit Vater“ schildert Hein auch in „Trutz“ Lebensläufe aus dem 20. Jahrhundert, die durch die großen Umwälzungen, so den Aufstieg und Fall des Nationalsozialismus und den Ost-Westgegensatz geprägt werden. In „Trutz“ erzählt er das Schicksal der deutschen Familie Trutz und der russischen Familie Gejm. Aus Zeitgründen beschränkt Hein seine Lesung auf Auszüge betreffend das Schicksal der Familie Trutz. Damit hält er, ohne den Zuhörern, die das Buch noch nicht gelesen haben, die Spannung zu nehmen, eine chronologische und in sich geschlossene Lesung. Gern stellt sich Hein den Nachfragen und Signierwünschen seiner Zuhörerschaft. Diese erfahren, dass das Buch keine Wiedergabe biographischer Lebensläufe enthält. Die fiktiven Lebensgeschichten hat der Autor auf Grundlage umfassender und exakter Recherchen – auch in russischen Archiven - entwickelt. Christoph Hein vertraut uns an, dass er jeden Tag arbeitet und schon steigt unsere Vorfreude auf sein nächstes Buch.
Im August ist es noch lange hell und so sehen wir uns noch die St. Marienkirche und das Luisen-Denkmal an. Der untere Teil der Vorhalle und das Fundament der Marienkirche sind aus Feldsteinen gebaut, worauf die typische norddeutsche Backsteingotik folgt. Die Marienkirche hat zwei Türme und zu Fontanes Zeiten war die Spitze des einen völlig massiv, während die andere eine Holzkonstruktion war. Als Grund führt Fontane diplomatische Rücksicht auf die rivalisierende Macht der Maurer- und Zimmermeister an. Leider war die Kirche schon geschlossen.
Das von Schinkel entworfene Luisen-Denkmal ist aus Eisen. Es soll an die Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1810 erinnern. Hierzu noch mal Fontane:
„Am 19. Juli 1810, neun Uhr früh, war die Königin zu Hohenzieritz gestorben. Die Leiche verblieb daselbst noch sechs Tage. Am 24. wurde sie in Silberstoff gekleidet und in einem schwarze drapierten Zimmer in Parade ausgestellt. Am 25., in glühender Sonnenhitze, begann die Überführung; Gransee sollte noch am gleiche Tag erreicht werden.“
An der Stelle, wo der Leichenwagen bei der Überführung nach Berlin in Gransee während der Nacht stand, wurde das Denkmal gesetzt. Auf einem Sockel steht ein Sarg unter einem Baldachin: „Das Luisen-Denkmal zu Gransee hält das rechte Maß: es spricht nur für sich und die Stadt und ist rein persönlich in dem Ausdruck seiner Trauer. Und deshalb rührt es.“
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