Martina Bollinger & Rainer Weiss (Hgg.):
Zwischen den Büchern. Wie mich die Liebe in der Buchhandlung traf.
Weissbooks // 2018
118 Seiten // 16,00 Euro // Halbleinen mit farbigen Vor- und Nachsatzpapier und Lesebändchen
Man braucht nur eine Insel / Allein im weiten Meer / Man braucht nur einen Menschen / Den aber braucht man sehr. - Urs Faes
Renatus Deckert erklärt, warum seine Frau wenn sie Pech gehabt hätte, heute mit einer Kröte verheiratet wäre. Seine Frau bezweifelt, ob das mehr Pech wäre.
Claudia Brendler erzählt von einer Autorin, die realisiert, dass sie nicht mehr so weiter machen kann. Eine Hassliebe verbindet sie mit ihrem männlichen Synonym.
Jörg Thadeusz würde gerne a la Udo Jürgens seine Lesungen im weißen Bademantel beenden. Nach einer Lesung in einer Hamburger Bibliothek - "Es war bis hierhin trotzdem ein super Abend. Niemand war eingeschlafen. Höchstens Sekundenschlaf. Lacher, großer Applaus." - signiert er anschließend einige Bücher, wobei er unter seinen Lesern seinen Landungsbootkamerad sowie die Frau fürs Leben erkennt.
Anthony McCarten berichtet, wie München zu seiner Heimat geworden ist und gibt dabei noch einen Dating-Tipp: "Tatsache ist, dass für eine Frau die Aussicht, bei einer Vorlesung einen Mann kennenzulernen, nicht besonders gut ist. Für einen Mann hingegen ist es vergleichsweise einfach (und statistisch gesehen erheblich realistischer), bei einer Lesung eine Frau kennenzulernen, insbesondere wenn dieser Mann, von dem ich spreche, der Autor ist."
Und weitere Autoren berichten davon, wie die Liebe sie in der Buchhandlung traf. Zumeist mit einer Spur von Humor blicken sie auf die Anfänge ihrer Liebesgeschichten zurück, wobei vielen von ihnen, was Anthony McCarten sogar betont, ihre Berufung zugute kommt. Dabei soll es sich um lauter wahre Geschichten handeln.
Vor allem "Orange" von Eva Baronsky, die erste Kurzgeschichte, die ich gelesen habe, hat mich zu tiefst bewegt: Eine Frau sieht das Bild eines Autors im Schaufenster einer Buchhandlung, in dem auf einem Plakat eine Lesung des Autors angekündigt wird. "Sie sieht es und sonst nichts mehr. Das Gesicht sieht genauso aus wie der mann, den sie lieben könnte. Er schaut ernst und doch scheint es, als lächle er. Von innen. Ein Strahlen liegt in seinen Augen, und sie spürt, es gilt ihr." Mit einem Blumenstrauß setzt sie sich bei der Lesung in die erste Reihe, doch ihre Begegnung verläuft anders als erwartet.
Als ich zur Weihnachtszeit meinen üblichen Geschenkebummel in der Buchhandlung machte, entdeckte ich "Zwischen den Büchern" und entschloss mich kurzerhand, mir das kleine Büchlein selbst zu schenken. Vor allem bei Büchern sollte man sich mit den Geschenken an sich selbst nicht zurückhalten. Es mag sich kitschig anhören, aber wenn man mich gefragt hätte, wo für mich der perfekte, romantischste Ort für ein erstes Treffen mit dem Zukünftigen wäre, so wäre meine Antwort ohne Zögern eine Buchhandlung gewesen. In Mitten von unzähligen Büchern würde uns etwas sofort ein wenig verbinden, die Liebe zu Büchern. Unsere Liebesgeschichte würde inmitten unzähliger Liebesgeschichten beginnen. Wo will man seinen Zukünftigen treffen, wenn nicht umgeben von tausenden Liebenden?
118 Seiten // 16,00 Euro // Halbleinen mit farbigen Vor- und Nachsatzpapier und Lesebändchen
Man braucht nur eine Insel / Allein im weiten Meer / Man braucht nur einen Menschen / Den aber braucht man sehr. - Urs Faes
Renatus Deckert erklärt, warum seine Frau wenn sie Pech gehabt hätte, heute mit einer Kröte verheiratet wäre. Seine Frau bezweifelt, ob das mehr Pech wäre.
Claudia Brendler erzählt von einer Autorin, die realisiert, dass sie nicht mehr so weiter machen kann. Eine Hassliebe verbindet sie mit ihrem männlichen Synonym.
Jörg Thadeusz würde gerne a la Udo Jürgens seine Lesungen im weißen Bademantel beenden. Nach einer Lesung in einer Hamburger Bibliothek - "Es war bis hierhin trotzdem ein super Abend. Niemand war eingeschlafen. Höchstens Sekundenschlaf. Lacher, großer Applaus." - signiert er anschließend einige Bücher, wobei er unter seinen Lesern seinen Landungsbootkamerad sowie die Frau fürs Leben erkennt.
Anthony McCarten berichtet, wie München zu seiner Heimat geworden ist und gibt dabei noch einen Dating-Tipp: "Tatsache ist, dass für eine Frau die Aussicht, bei einer Vorlesung einen Mann kennenzulernen, nicht besonders gut ist. Für einen Mann hingegen ist es vergleichsweise einfach (und statistisch gesehen erheblich realistischer), bei einer Lesung eine Frau kennenzulernen, insbesondere wenn dieser Mann, von dem ich spreche, der Autor ist."
Und weitere Autoren berichten davon, wie die Liebe sie in der Buchhandlung traf. Zumeist mit einer Spur von Humor blicken sie auf die Anfänge ihrer Liebesgeschichten zurück, wobei vielen von ihnen, was Anthony McCarten sogar betont, ihre Berufung zugute kommt. Dabei soll es sich um lauter wahre Geschichten handeln.
Vor allem "Orange" von Eva Baronsky, die erste Kurzgeschichte, die ich gelesen habe, hat mich zu tiefst bewegt: Eine Frau sieht das Bild eines Autors im Schaufenster einer Buchhandlung, in dem auf einem Plakat eine Lesung des Autors angekündigt wird. "Sie sieht es und sonst nichts mehr. Das Gesicht sieht genauso aus wie der mann, den sie lieben könnte. Er schaut ernst und doch scheint es, als lächle er. Von innen. Ein Strahlen liegt in seinen Augen, und sie spürt, es gilt ihr." Mit einem Blumenstrauß setzt sie sich bei der Lesung in die erste Reihe, doch ihre Begegnung verläuft anders als erwartet.
Als ich zur Weihnachtszeit meinen üblichen Geschenkebummel in der Buchhandlung machte, entdeckte ich "Zwischen den Büchern" und entschloss mich kurzerhand, mir das kleine Büchlein selbst zu schenken. Vor allem bei Büchern sollte man sich mit den Geschenken an sich selbst nicht zurückhalten. Es mag sich kitschig anhören, aber wenn man mich gefragt hätte, wo für mich der perfekte, romantischste Ort für ein erstes Treffen mit dem Zukünftigen wäre, so wäre meine Antwort ohne Zögern eine Buchhandlung gewesen. In Mitten von unzähligen Büchern würde uns etwas sofort ein wenig verbinden, die Liebe zu Büchern. Unsere Liebesgeschichte würde inmitten unzähliger Liebesgeschichten beginnen. Wo will man seinen Zukünftigen treffen, wenn nicht umgeben von tausenden Liebenden?
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