Roman // Conte // 2019 //
Paperback // 244 Seiten // 16,00 Euro
Der Ich-Erzähler, ein Schweizer Schriftsteller und Musiker kommt nach Sidi Ifni und ist schnell von der marokkanischen Küstenstadt bezaubert. Es gefällt ihm dort so gut, dass er ein Haus mietet, um dort auf unbestimmte Zeit zu wohnen. Er wandert umher und beobachtet die Menschen und das Leben in Sidi Ifni. Durch die Schweizerin Nora und ihren marokkanischen Mann Ishem lernt er viele Marokkaner und dort hängen gebliebene Ausländern kennen. Er erfährt auch viel über das frühere Nomadengebiet und sie diskutieren immer wieder über die Verschiedenheiten und Gemeinsamkeiten der Kulturen. Die Klischees werden vor allem an Noras und Ishems Ehe deutlich, die sich zwar lieben, ihre kulturelle Verschiedenheit aber nicht überwinden können.
Der Ich-Erzähler lässt die Dinge geschehen, wie sie geschehen und glaubt daran, dass sich alles nach und nach ergibt. Er möchte seine Sinne ein- und seinen Geist ausschalten:
Mein Gehirn denkt nur, wenn eine Situation es verlangt, beispielsweise wenn ich Problem lösen muss, oder eine Entscheidung fällen, eine Einkaufsliste schreiben, eine Situation analysieren. Ansonsten funktioniere ich mit den Sinnen, dem Empfinden, der Intuition. Das Gehirn ist dann passiv. Es denkt, nicht ich. Gedanken fließen vorüber, aber ich nehme nicht daran teil."
Ihm entgegengesetzt ist sein Schweizer Freund André. Der Ich-Erzähler lädt ihn nach Sidi Ifni ein, da sich Andrés Alkoholproblem verstärkt hat, seit ihn seine Frau mit den Söhnen verlassen hat. André ist zwar Dichter, tritt in Side Ifni aber völlig unpoetisch und cholerisch auf. Er mischt sich in alles ein, bezieht ständig ungefragt Stellung und bringt so insbesondere Noras Leben noch mehr durcheinander.
Sidi Ifni ist ein sehr packendes und aktuelles Buch. Es stellt die Frage nach der Überwindbarkeit von kulturellen Unterschieden und scheinbar unerfüllbaren Sehnsucht nach Heimat.
Wir danken dem Conte Verlag für das Rezensionsexemplar
Paperback // 244 Seiten // 16,00 Euro
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Der Ich-Erzähler lässt die Dinge geschehen, wie sie geschehen und glaubt daran, dass sich alles nach und nach ergibt. Er möchte seine Sinne ein- und seinen Geist ausschalten:
Mein Gehirn denkt nur, wenn eine Situation es verlangt, beispielsweise wenn ich Problem lösen muss, oder eine Entscheidung fällen, eine Einkaufsliste schreiben, eine Situation analysieren. Ansonsten funktioniere ich mit den Sinnen, dem Empfinden, der Intuition. Das Gehirn ist dann passiv. Es denkt, nicht ich. Gedanken fließen vorüber, aber ich nehme nicht daran teil."
Ihm entgegengesetzt ist sein Schweizer Freund André. Der Ich-Erzähler lädt ihn nach Sidi Ifni ein, da sich Andrés Alkoholproblem verstärkt hat, seit ihn seine Frau mit den Söhnen verlassen hat. André ist zwar Dichter, tritt in Side Ifni aber völlig unpoetisch und cholerisch auf. Er mischt sich in alles ein, bezieht ständig ungefragt Stellung und bringt so insbesondere Noras Leben noch mehr durcheinander.
Sidi Ifni ist ein sehr packendes und aktuelles Buch. Es stellt die Frage nach der Überwindbarkeit von kulturellen Unterschieden und scheinbar unerfüllbaren Sehnsucht nach Heimat.
Wir danken dem Conte Verlag für das Rezensionsexemplar
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