Roman // Original: Sense and Sensibility // 1811
Sonderausgabe 2012 (5. Auflage 2017) // Dtv Verlag // aus dem Englischen übersetzt von Helga Schulz
424 Seiten // 12,00 Euro // Flexcover
Ich bin ein großer Fan von Jane Austen, für mich hat sie schon seit meiner Kindheit eine Frau symbolisiert, die ihre eigenen Wünsche und Träume verfolgt. Wenn Jane Fonda sagt, dass ihre Kindheitsheldin Jeanne d‘Arc ist, dann ist meine vielleicht Jane Austen.
Verstand und Gefühl ist einer meiner Lieblingsfilme, denn nicht nur die Handlung hat mir schon immer sehr gut gefallen. Mit Emma Tomphson, Hugh Grant und Alan Rickman sind darin drei meiner Lieblingsschauspieler vertreten.
So habe ich mich sehr über den Roman als Ostergeschenk gefreut, vor allem in dieser schönen Auflage, von der ich bereits Sturmhöhe besitze.
„Die Familie Dashwood war schon seit langem in Sussex ansässig. Die Größe ihres Besitztums war beträchtlich, und ihr Wohnsitz fand sich in Norland Park, in der Mitte ihres Gutes, wo sie seit vielen Generationen ein so achtbares Leben geführt hatten, daß sie im Bekanntenkreis ihrer Umgebung in hohem Ansehen standen.“
So beginnt das Abenteuer unserer Schwestern Elinor, Marianne und Margaret und ihrer Mutter Mrs. Dashwood. Nachdem ihr Vater verstorben ist, fällt ihrem Halbbruder John das Erbe und somit auch ihr Haus zu. Auch wenn dieser auf dem Sterbebett seinem Vater versprechen musste, seine Schwestern zu unterstützen, einigen er und seine Ehefrau sich schnell darauf, dass keinesfalls eine finanzielle Unterstützung gemeint sein könnte. Denn „Denk dir nur, wie wohl versorgt sie sein werden! Fünfhundert im Jahr! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie auch nur die Hälfte davon verbrauchen können; daran zu denken, Ihnen noch mehr zu geben, ist völlig absurd.“ Sie werden kaum Ausgaben haben, denn was für ein soziales Leben sollten schon vier Frauen pflegen wollen? Das ist ja absurd!
Durch einen entfernten Verwandten finden die Misses Dashwood mit ihrer Mutter nach Devonshire in ein kleines Landhaus mit dem Namen Barton Cottage, dass unweit von Barton Park, dem Wohnsitz ihres Onkels Sir John und dessen Frau Lady Middleton. Diese nehmen die neuen Nachbarinnen sofort in ihre Abendgesellschaften auf, wobei die Schwestern nicht nur angenehmen Gesprächspartnern begegnen.
Das Zusammenspiel und damit die konträre Gegenüberstellung von den Schwestern ist für mich ein Schwerpunkt des Romans. Elinor übernimmt als ältere Schwester und die vernünftigste Frau der Familie Dashwood große Teile der Haushaltsführung und ist nach dem Tod des Vaters bei der Suche nach einem neuen Zuhause die rationale Stütze für ihre Mutter.
Marianne hingegen, die mehr nach ihrer Mutter kommt, ist leidenschaftliche Pianistin und kennt nur die Gefühlsregungen der völligen Freude oder der hoffnungslosen Trauer. Ihre Unbekümmertheit macht sie auf der einen Seite sehr sympathisch, jedoch nicht nur für ihre Familie teils „belastend“. So sind auch die Liebes- und Leidenswege der Schwestern absehbar. Während Marianne sich einer stürmischen Liebe hingibt, bemüht sich Elinor darum ihre Gefühle zu beherrschen und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Jane Austen zeigt uns nicht nur, dass es früher schon schwierig war den richten Mann zu finden, sondern auch wie sehr das gesellschaftliche Leben von einer Heirat abhing. Verstand und Gefühl zeichnet ein klares Bild der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, dass auch zwei Jahrhunderte später sehr lesenswert ist und seine Leserinnen und Leser auf jeder Seite unterhält.
Sonderausgabe 2012 (5. Auflage 2017) // Dtv Verlag // aus dem Englischen übersetzt von Helga Schulz
424 Seiten // 12,00 Euro // Flexcover
Ich bin ein großer Fan von Jane Austen, für mich hat sie schon seit meiner Kindheit eine Frau symbolisiert, die ihre eigenen Wünsche und Träume verfolgt. Wenn Jane Fonda sagt, dass ihre Kindheitsheldin Jeanne d‘Arc ist, dann ist meine vielleicht Jane Austen.
https://www.cinema.de/film/sinn-und-sinnlichkeit,89274.html |
Verstand und Gefühl ist einer meiner Lieblingsfilme, denn nicht nur die Handlung hat mir schon immer sehr gut gefallen. Mit Emma Tomphson, Hugh Grant und Alan Rickman sind darin drei meiner Lieblingsschauspieler vertreten.
So habe ich mich sehr über den Roman als Ostergeschenk gefreut, vor allem in dieser schönen Auflage, von der ich bereits Sturmhöhe besitze.
„Die Familie Dashwood war schon seit langem in Sussex ansässig. Die Größe ihres Besitztums war beträchtlich, und ihr Wohnsitz fand sich in Norland Park, in der Mitte ihres Gutes, wo sie seit vielen Generationen ein so achtbares Leben geführt hatten, daß sie im Bekanntenkreis ihrer Umgebung in hohem Ansehen standen.“
So beginnt das Abenteuer unserer Schwestern Elinor, Marianne und Margaret und ihrer Mutter Mrs. Dashwood. Nachdem ihr Vater verstorben ist, fällt ihrem Halbbruder John das Erbe und somit auch ihr Haus zu. Auch wenn dieser auf dem Sterbebett seinem Vater versprechen musste, seine Schwestern zu unterstützen, einigen er und seine Ehefrau sich schnell darauf, dass keinesfalls eine finanzielle Unterstützung gemeint sein könnte. Denn „Denk dir nur, wie wohl versorgt sie sein werden! Fünfhundert im Jahr! Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie sie auch nur die Hälfte davon verbrauchen können; daran zu denken, Ihnen noch mehr zu geben, ist völlig absurd.“ Sie werden kaum Ausgaben haben, denn was für ein soziales Leben sollten schon vier Frauen pflegen wollen? Das ist ja absurd!
Durch einen entfernten Verwandten finden die Misses Dashwood mit ihrer Mutter nach Devonshire in ein kleines Landhaus mit dem Namen Barton Cottage, dass unweit von Barton Park, dem Wohnsitz ihres Onkels Sir John und dessen Frau Lady Middleton. Diese nehmen die neuen Nachbarinnen sofort in ihre Abendgesellschaften auf, wobei die Schwestern nicht nur angenehmen Gesprächspartnern begegnen.
Das Zusammenspiel und damit die konträre Gegenüberstellung von den Schwestern ist für mich ein Schwerpunkt des Romans. Elinor übernimmt als ältere Schwester und die vernünftigste Frau der Familie Dashwood große Teile der Haushaltsführung und ist nach dem Tod des Vaters bei der Suche nach einem neuen Zuhause die rationale Stütze für ihre Mutter.
Marianne hingegen, die mehr nach ihrer Mutter kommt, ist leidenschaftliche Pianistin und kennt nur die Gefühlsregungen der völligen Freude oder der hoffnungslosen Trauer. Ihre Unbekümmertheit macht sie auf der einen Seite sehr sympathisch, jedoch nicht nur für ihre Familie teils „belastend“. So sind auch die Liebes- und Leidenswege der Schwestern absehbar. Während Marianne sich einer stürmischen Liebe hingibt, bemüht sich Elinor darum ihre Gefühle zu beherrschen und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Jane Austen zeigt uns nicht nur, dass es früher schon schwierig war den richten Mann zu finden, sondern auch wie sehr das gesellschaftliche Leben von einer Heirat abhing. Verstand und Gefühl zeichnet ein klares Bild der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts, dass auch zwei Jahrhunderte später sehr lesenswert ist und seine Leserinnen und Leser auf jeder Seite unterhält.
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