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Jenny Colgan: Meet me at the Cupcake Cafe

Roman // Sphere // 2011 
480 pages // 8.99 Pfund

Grampa Joe Randall lebt in einem Altersheim und führte während seiner Glanzzeit drei Bäckereien in Manchester. Obwohl er an Alzheimer leidet, sendet er seiner Enkelin Issy noch regelmäßig Briefe mit seinen Cupcake Rezepten, die eine nette Pflegerin für ihn aufschreibt.

Issy Randell braucht diese Rezepte für ihr Seelenheil, denn sie ist ziemlich unglücklich: sie hat einen ungeliebten Job in einer Immobilien-Agentur und ein Verhältnis mit ihrem skrupellosen Chef, der sie schlecht behandelt. Davon darf aber keiner etwas wissen. Da geht Issy doch lieber ihrem Hobby, dem Cupcake backen, nach, wovon die Warteschlange am Bus, ihre Kollegen und die Bewohner des Altersheim profitieren.

Issy's Kummer erreicht seinen Höhepunkt als sie von ihrem Chef gekündigt und verlassen wird. Da helfen nur noch ihre gute Freundin und Untermieterin Helena, viele Taschentücher, Netflix-Serien und Cupcakes. Als Issy sich endlich aufrafft und eine neue Stelle bei einem Immobilienmakler sucht, findet sie stattdessen ein verlassenes Ladengeschäft. Es hat aber einen besonderen Charme, wie alle schäbigen Häuser in der alten Straße.

Issy hat zwar noch nie ein Geschäft geführt, dafür aber ihr halbes Leben in den Bäckereien ihres Grampa verbracht. Jenny Colgan erzählt nun witzig und charmant wie es Issy trotz aller Widrigkeiten gelingt, ein gut gehendes Cupcake Café ins leben zu rufen. Dabei erhält sie natürlich viel Unterstützung wie von der armen alleinerziehenden Pearl oder der snobistischen Caroline.

Und wieder schafft es Jenny Colgan auch kritische Untertöne über Klassenunterschiede und der wachsenden Spanne zwischen Reich und Arm einfließen zu lassen. Und natürlich kommt die Liebe nicht zu kurz, schließlich spielen vier alleinstehende Frauen die Hauptrollen.


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