Direkt zum Hauptbereich

Mein Lesejahr 2021

2021 war für die meisten von uns vermutlich ein sehr schweres Jahr. Jedenfalls war es für uns alle kompliziert, immer wieder hatte man sich an die pandemische Lage anzupassen. Auch wenn der Unmut noch so groß war, hat dies der aktuellen Situation nichts an ihrer Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit genommen, sodass wir letztlich Kontaktbeschränkungen und weiteres hinnehmen müssen. Lange Sommertage, Gartenfreude (wie wir sie versucht haben in diesem Post festzuhalten), Wiedersehen mit lang vermissten Freunden, gutes Essen und so manch guter Tropfen Wein haben uns durch diese Zeit gebracht. 

Ein großer Bestandteil dieses Jahres, der mir eine gewisse Normalität gegeben hat, war das Lesen. Denn letztlich braucht man zum Lesen nur ein Buch - wenn es auch noch ein hervorragendes ist, um so besser. In meinem Fall benötige ich noch eine Brille, aber die habe ich sowieso die meiste Zeit auf dem Kopf. 

Ich habe dieses Jahr doch deutlich weniger Bücher gelesen als in den vergangenen zwei Jahren. Dies liegt einerseits an der Kombination aus Arbeit und Uni, andererseits daran, dass sich 2021 mit Carl Schmitt und Max Weber mehr "akademische" Bücher auf meiner Leseliste befanden. 

Besonders hervorheben möchte ich in meinem Lesejahr noch 6 Bücher: 

  • The Shakespeare Secret von Jennifer Lee Carrell war sehr spannend und führt durch Shakespeares Welt. 
  • Jugend ohne Gott von Ödön von Hovárth (Rezension) hat mich tief beeindruckt und lange beschäftigt. Gleiches gilt für Maschinen wie ich von Ian McEwan (Rezension), auch wenn hier ganz andere Fragestellungen durch meinen Kopf gegeistert sind. 
  • Vom Wind verweht von Margaret Mitchell hat mein Herz gebrochen. Ich liebe Scarlett und habe so sehr mir ihr gelitten. Zu diesem Buch fehlen mir nach wie vor die Worte, da mir seine Handlung so nahe gegangen ist. 

  • Auch the Song of Achilles von Madeline Miller (Rezension) war ein Buch, welches mich zum Weinen gebracht hat. Ich bin ein großer Fan von der griechischen Mythologie und froh, Madeline Miller für mich entdeckt zu haben. 
  • In Gesang der Fledermäuse ist die Protagonistin genauso beeindruckend wie die Autorin Olga Tokarczuk. Mit diesem Buch bin ich vermutlich dieses Jahr am weitesten in den Nordosten gereist. Zu Recht hat Tokarczuk hierfür den Literaturnobelpreis gewonnen, 

Derzeit bin ich mir noch unschlüssig, ob ich dieses Jahr wieder eine Lesechallange starten werden. Die diesjährige habe leider knapp verpasst, was jedoch nicht weiter schlimm ist. Denn was im Lesejahr 2021 bemerkenswert ist, ist, dass ich abgesehen von einem Buch alle Bücher sofort wieder lesen würde. Hoffen wir, dass es 2022 auch so sein wird. 

Die Vorleser wünschen ein frohes Lesejahr 2022!


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ilinca Florian: Das zarte Bellen langer Nächte

Roman // Karl Rauch Verlag // 2020 160 Seiten // 20.00 Euro // gebunden mit Lesebändchen Das zarte Bellen langer Nächte ist ein typisches Buch über eine verlorenen Seele in der Großstadt Berlin und über das Erwachsenwerden. Nach ihrem Studienabschluss weiß Hannah nicht, wohin ihr Weg sie führt. Sie nimmt verschiedene Jobs an, um sich über Wasser zu halten, so arbeitet sie für das KaDeWe oder auch für Zalando bei der Rücknahme von Kleidungsstücken. Bei vor allem letzteren fand ich einen Eindruck in die Arbeitsweise spannend, doch auch dort hält es Hannah nicht lange. Sie ist in gewisser Weise rastlos, ohne hibbelig zu sein, verloren, ohne orientierungslos zu sein: Hannah ist weder traurig noch besonders glücklich. Sie denkt an früher, als sie oft alleine durch den Wald spazierte, der in der Nähe ihres Gymnasiums lag. Hat sie sich verändert? Überhaupt nicht. Seltsam, der Gedanke. Dass man immer der gleiche Mensch bleibt, es werden nur Jahre, Kleidung, ein wenig Schminke und eine g

Der Trubel des akademischen Lebens

ACADEMIA  ist ein statirischer Roman über die Welt der Universitäten und akademischen Weihen. Eve Braintree hat nach der Trennung von ihrem Freund ihre Professorenstelle an der Ostküste aufgegeben, um als Leiterin des Medienzentrums einer renommierten Universität im sonnigen Kalifornien ein neues Leben zu beginnen.  Karen Ruoff: ACADEMIA Roman // Originaltitel: Coming up Ruses Argument Verlag // 2021 // Übersetzt von Christa Schuenke Seiten 400 // 24,00 Euro // Gebunden mit Lesebändchen Als die Budgets der Universität drastisch gekürzt werden, lernt Eve schnell die Schattenseiten des Universitätslebens kennen: Hartley Kendall der Präsident der Universität ist der Prototyp des Machtpolitikers. Nach außen vertritt er zwar den strikten Sparkurs, verfolgt aber nur seine eigenen Reichtums und Machtinteressen. Denn Einfluß an der Universität und in dessen Stiftungsrat haben nur die Mitglieder und Förderer der U_S, was U_numschränkte S_eelenruhe bedeutet. Psychaterin und Hellseherin Anna Na

Andreas Lehmann: Schwarz auf Weiss

Wieder hat der Karl Rauch Verlag es geschafft mich bereits mit der Cover-Gestaltung zu überzeugen. Ich wünschte alle meine Bücher würden so aussehen! Karl Rauch Verlag // 2021 176 Seiten // 20,00 Euro // Hardcover Als Martin Oppenländer erkennt wie sinnlos und monoton seine Arbeit letztlich ist, will er nicht länger von ihr abhängig sein. Kurzerhand macht er sich selbstständig. Doch die erhoffte Freiheit stellt sich nicht ein als die Welt auf einmal still steht. Da keine Aufträge hereinkommen, bleibt er in der Abhängigkeit, doch dieses mal nicht von einem Arbeitgeber, sondern vom Staat. Sein Leben scheint komplett aus den Fugen geraten zu sein, ohne Alltag mit einem Job, den er nicht ausüben kann. In dieses Chaos hinein erreicht ihn ein Anruf aus der Vergangenheit - von einer Frau, an die er sich nicht mehr erinnern kann. Als Martin ihr dies gesteht, ist sie zunächst nicht sonderlich erbaut darüber. Trotzdem ruft sie wieder an. Und während er versucht ein Bild von dieser Frau zusammen