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Es werden Posts vom März, 2022 angezeigt.

Neuer Top Thriller aus der Schreibwerkstatt Eckert

Vor- und Nachteil des neuen Eckerts lassen sich schnell zusammenfassen. Vorteil – ein gelungener Politthriller der Extraklasse. Nachteil – so fesselnd, dass man das Buch in kürzester Zeit ausgelesen hat. Horst Eckert: Das Jahr der Gier Thriller // Heyne Verlag // 08. März 2022 432 Seiten // 13,00 Euro // Paperback  Nach „Im Namen der Lüge“ und „Die Stunde der Wut“ (die Rezension zu den Vorgängern findet ihr hier ) handelt es sich um den dritten Thriller mit dem Düsseldorfer Ermittlerduo Melia Adan und Vincent Veih in den Hauptrollen. Eckert nimmt sich in „Das Jahr der Gier“ viele Anleihen an die bekannte Wirecard Affäre. Aus Wirecard wird die Worldcard AG, ein Finanzdienstleister, dem wie auch im wirklichen Leben dank Luftbuchungen in Asien der Aufstieg in den DAX gelingt. „Das Jahr der Gier“ ist aber ein eigenes in sich geschlossenes Buch. Wieder einmal gelingt es Eckert, Fiktion und reale Vorkommnisse geschickt zu verknüpfen. Hierbei legt er zur Steigerung des Spannungsbogens an

Der Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau

Hertha Koenig, Gutsbesitzerin, Schriftstellerin, Kunstsammlerin und Mäzenin. Geboren 1884 auf dem Rittergut Böckel in Ostwestfalen. Ihr Bruder Siegfried möchte das Gut nicht übernehmen und wandert nach Norwegen aus. Hertha Koenig übernimmt die Verantwortung nach dem Tod ihres Vaters 1927 und bringt es durch den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit. Im Alter von 92 Jahren stirbt sie 1976 auf Gut Böckel, ihr Großneffe und Erbe bewirtschaftet das Gut noch bis er es 1991 in Privatbesitz verkauft. Gerhard Kaldewei: Es wehte hier eine andere Luft. Hertha Koenig - Ein Lebensweg Pendragon Verlag // 2022 200 Seiten // 24,00 Euro // Hardcover gebunden mit Lesebändchen  Gerhard Kaldewei zeichnet die Stationen in Hertha Königs Leben nach. Besonderes Gewicht legt er dabei auf ihre lebenslange Beziehung zu Rainer Maria Rilke und ihr Wirken in Münchens Kulturszene. Immer wieder zeigt er auf, wie Hertha Koenigs Lebensweg in ihren Gedichten, Romanen und Erinnerungen/Künstlerportraits widerspieg

Wen rette ich - und wenn ja, wie viele?

Was ist die Triage? Erste Berichte über eine Triage gibt es aus den Koalitionskriegen zwischen 1792 und 1815. Damals wies der hoch geschätzte militärische Chefarzt Dominique Larrey seine Mitarbeiter an, die verletzten Soldaten in drei Gruppen einzuteilen, nach denen sie priorisiert behandelten wurden. Für diese Einteilung waren Nationalität und militärischer Rang der Verletzten egal, entscheidend war die Schwere der Verletzung. Larrey und seinen Kollegen ging es in einer Situation, in der sie nicht allen gleichzeitig helfen konnten, die Hilfe benötigten, darum möglichst viele Leben zu retten, ohne die Wahl, wer gerettet werden soll, auf diskriminierende Erwägungen zu stützen. Adriano Mannino: Wen rette ich - und wenn ja, wie viele? Über Triage und Verteilungsgerechtigkeit.  Reclam Verlag // 2020 120 Seiten // 6,00 Euro  Der Begriff Triage geht auf das französische „triage“ für „Auswahl, Sichten, Sortieren“ zurück und beschreibt also eine Situation, in der nicht allen Hilfebedürftigen e