Original: Black Rabbit Hall, 2015 (Roman)
Wie jede Ferien verbringt Familie Alton ihren Urlaub in Black Rabbit Hall. Das alte Anwesen scheint ein Eigenleben zu führen und die Zeit scheint still zu stehen, doch vor allem ihre Mutter Nancy ist in das Haus verliebt. Wenn sie in Black Rabbit Hall sind, wird die Familie zu einem. Amber, ihr Zwillingsbruder Toby und die jüngeren Barney und Kitty unternehmen nicht viel, doch sie sind glücklich. Eines Nachmittag trifft die Familie ein Schicksalsschlag und nicht nur das enge Band der Zwillinge wird auf die Probe gestellt.
Drei Jahrzehnte später fährt Lorna mit ihrem Verlobten John durch Cornwall auf der Suche nach einer Location für ihre Hochzeit. Als sie auf Black Rabbit Hall stoßen, verliebt sie sich sofort. Auch wenn das Dach undicht ist und auch John einige Bedenken hat, ist Lorna von dem Charme des alten Hauses gefangen und stößt auf ein Familiendrama, was genauso mysteriös wie das Haus zu sein scheint.
"Der Geruch nach Bienenwachs, das Summen des Globusses, der Geschmack der Vergangenheit, salzig, köstlich auf der Zungenspitze - das ist Black Rabbit Hall"
Diese Vorstellung hat mich direkt begeistert, weshalb der Roman direkt nach dem Marsianer (die Rezension dazu findet ihr hier) auf meinem Sub lag. Nach dem ganzen Klausurstress bin ich dann auch endlich dazu gekommen es zu lesen.
Das Cover ist wunderschön gestaltet, unter dem milchigen Umschlag kann man den blauen Himmel und ein Anwesen im Grünen erahnen. Leider ist mir beim lesen der Umschlag eingerissen, da ich an einem Cafétisch hängen geblieben bin :(
Zuvor hatte ich schon eine Besprechung von Novembertochter gelesen, die mir noch mehr Vorfreude bereitet hat :)
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt:
Auf der einen Seite berichtet Amber von ihren Ferien 1968 und 1969 in Black Rabbit Hall. Das Anwesen ist schon seit Generationen in Familienbesitz und tatsächlich konnte auch mich das Haus in seinem Bann reißen. Amber scheint für ihr Alter schon sehr reif zu sein, Toby hingegen ist noch wild und ungebändigt.
Die beiden Zwillinge waren von Anfang an meine Lieblingscharaktere, da sie so authentisch wirken. Auch ihre Geschwister waren niedlich, eigentlich war die ganze Familie toll!
Nach dem Schicksalsschlag entwickelt sich jedes Familienmitglied anders, wo vor allem Toby mir immer mehr leid getan hat, da er am wenigsten mit der Situation klar zu kommen scheint.
Parallel zu Amber begleitet man Lorna 30 Jahre später auf der Suche nach einer Hochzeitslocation und der Entdeckung von Black Rabbit Hall. Sie scheint der Gegensatz zu Amber zu sein: Leichtsinnig, trotzig und meiner Meinung nach ein wenig unüberlegt. So entscheidet sie zum Beispiel einfach, in Black Rabbit Hall zu heiraten, obwohl diese nicht mal eine Lizenz als Standesamt besitzen und auf ihren Verlobten hört sie ebenfalls nicht. Zeitweise hatte ich das Gefühl, Lorna sei der Teenager und Amber die erwachsene Frau.
Auch ihre geradezu fanatische Suche nach der Familiengeschichte der Altons, war mir zu Beginn ein Rätsel und zu aufdringlich. Im späteren Verlauf wurde ihr Verhalten jedoch aufgeklärt und ich konnte sie sogar verstehen.
Leider war mir auch nie ganz klar in welcher Zeit Lorna wirklich lebt. Im Buch wird die Zeitspanne zwischen der Geschichte von Amber und Lorna als "mehr als drei Jahrzehnte" beschrieben, das müsste dann ungefähr 2000 sein. Alle laufen jedoch mit Handys herum, was mich ehrlich gesagt ein wenig verwirrt hat.
Ein Punkt hat mir leider gar nicht gefallen. Ich möchte euch jetzt nicht die ganze Handlung verraten, deswegen sollte der, der möchte den Absatz einfach überspringen. Ich kann es nicht ausstehen wenn in einem Film oder einem Buch ein Kind stirbt, ganz egal ob an einer Krankheit, bei einem Unfall oder durch einen Mord. Traurigerweise passiert so etwas immer wieder, doch lese ich es halt einfach nicht gerne und es hinterlässt im Nachhinein einen fahlen Beigeschmack, wenn ich an das Buch denke.
Auch wenn das jetzt alles ziemlich negativ klingt, ist Black Rabbit Hall kein schlechter Roman. Ganz im Gegenteil. Der Schreibstil ist wundervoll und auch die Handlung ist spannendend und interessant.
Die Idee der zwei Perspektiven, wobei Amber aus der Vergangenheit berichtet, gefällt mir sehr gut.
Vor allem der Einstieg in das Buch hat mich begeistert, leider habe ich am Ende zu sehr mit der Alton Familie mitgelitten.
blanvalet, 2016; Deutsch von Carolin Müller
Seiten 411, Euro 19,99
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Hallöchen,
AntwortenLöschendieses Buch habe ich auch noch auf meinem SuB und nun ganz gespannt darauf. Wenn ich zeit habe werde ich mich diesem Buch widmen.
Liebe Grüße
Nici
Viel Spaß beim Lesen :)
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