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Die Welt der Düfte

Viele mussten dieses Buch im Deutsch Unterricht lesen, ich wurde jedoch verschont. Da dachte ich mir, lies es doch einfach so!
Spaß bei Seite, Das Parfum von Patrick Süskind zählt wohl zu den bekanntesten modernen Klassikern, nicht zuletzt wegen der hochbesetzten Verfilmung aus 2006. Nachdem ich besagte Verfilmung vor Jahren gesehen habe (nicht zuletzt wegen meines Lieblings Alan Rickman) war es nun Zeit den Roman zu lesen.

Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. 
Roman // Diogenes // Original 1994
336 Seiten // 12,00 Euro // Taschenbuch 

Die Handlung ist vermutlich den meisten bekannt, daher hier nur eine kurze Zusammenfassung: Jean Baptiste Grenouille hat ein außergewöhnliches Talent. Er hat einen Geruchssinn wie kein zweiter. Bereits als Kind erfasst er Paris in Streifzügen olfaktorisch und verlässt sich ganz auf seinen Geruchssinn, sodass er sich auch im Dunkeln „sehend“ bewegen kann. Doch derjenige, der die beste Nase der Welt hat, hat selbst keinen Körpergeruch. Daher beschließt er, ein Parfum zu kreieren, dass bewirkt, dass alle Menschen ihn lieben und ihn zum bestriechenden Menschen der Welt macht. 

Der Roman ist in drei Parts geteilt. Der erste Teil beschreibt Grenouilles Jugend und seine Lehrjahre bei einem berühmten Pariser Parfümier. Dem zweiten Teil würde ich mit "Grenouilles Wüstenjahre" beschreiben, während der dritte Teil die „Parfumherstellung“ und die Haupthandlung des Films erzählt.

Beginnen wir mit dem ersten Teil, den ich auch am spannendsten fand. Die Beschreibungen, wie Grenouille sein Handwerk erlernt, fand ich wirklich interessant. Ich musste an einigen Stellen sogar schmunzeln, was ich nicht unbedingt erwartet hatte. Grenouille ist als durchweg unsympathischer Charakter dargestellt, da andernfalls auch die gesamte Handlung nicht wirklich passen würde. Aber so fand ich den zweiten Teil, in dem Grenouille sich für einige Jahre an einen menschenleeren Ort aufhält, wo ihn nur wenige Gerüche erreichen, ein wenig langatmig. Das Motiv, dass Grenouille, der sein bisheriges Leben von Gerüchen „erschlagen“ wurde, die „Geruchlosigkeit“ sucht, um sich in die Geruchswelt in seinem Kopf zurückzuziehen, finde ich auch grundsätzlich spannend. Jedoch konnte ich den Ausführungen, wie Grenouille von einem Stein Wassertropfen leckt, nicht zu viel abgewinnen.

Auch das Ende (das ich hier nicht erzählen werde, da es vielleicht noch immer einige Menschen gibt, die es nicht kennen) konnte mich nicht überraschen, da ich ja bereits den Film gesehen hatte. Aber auch so hat mir das Ende keinen „Mehrwert“ gegeben. Beim Lesen hat es sich für mich so angefühlt, dass Süsskind ein großes „und die Moral von der Geschichte“ aufbaut. Ich habe diese „Moral“ im Ende für mich leider nicht gefunden. Auch wenn ich das Parfum als eine Art Metapher mit ironischem Unterton sehen würde, ist dies nicht anders. 

Mich persönlich konnte Das Parfum nicht richtig abholen, es hat mich leider im zweiten Drittel des Romans verloren. Vermutlich hätte mich die Handlung auch noch mehr packen können, wenn ich nicht zuvor den Film gesehen hätte. Aber es kann ja auch nicht sein, dass Bücher nur funktionieren, wenn man ihr Ende nicht kennt.

Vorgelesen von 
    Gianna 

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