Kriminalroman // Original: Black Fridays // 2012
Deutscher Taschenbuch Verlag // 2012 // ins Deutsche von Susanne Wallbaum
432 Seiten // 9,95 Euro
Nachdem Jason Stafford zwei Jahre lang wegen unlauterer Finanztransaktionen im Gefängnis saß, steht der Börsenmakler vor den Trümmern seines Lebens - privat so wie geschäftlich. Auf einen erneuten Job an der Wall-Street kann er nur Träumen, doch erhält er von einem alten Bekannten ein ungewöhnliches Angebot:
Die Börsenaufsicht interessiert sich für die Trade Reports eines jungen Traders, der bei einem vermeintlichen Bootsunfall verunglückt sein soll. Jason soll sich mithilfe eines Assistenten die Aufzeichnungen des Verstorbenen ansehen und wohlmögliche Unstimmigkeiten zu erkennen. Stafford ist seit seines Gefängnisaufenthalts finanziell geschwächt und hinzu kommen die hohen Kosten für die Ausbildung und Pflege seines autistischen Sohnes, weshalb er das Angebot dankend annimmt.
Jason stößt auf einige mysteriöse Transaktionen mit Arrowhead - ein britischer Hedgefonds - und stellt einige Nachforschung an. Als das FBI Kontakt zu ihm aufnehmen will, erkennt er, dass dieser Job viel gefährlicher für sein Leben und das seines Sohnes ist als erwartet. Denn die Männer, die sich hinter dem dubiosen Hedgefonds verbergen, sind zu allem bereit, um ihre Machenschaften nicht in Gefahr zu bringen.
Micheal Sears arbeitete selbst für zwei Wall-Street-Unternehmen, was man auch in dem Buch bemerkt. Ich habe höchstens Vorstellungen wie es an der Wall-Street läuft, doch liefert Sears einem ein so reales Bild, dass man das Gefühl hat, selbst dort gearbeitet zu haben.
Genauso ging es mir auch mit dem Protagonisten. Ich konnte mich sofort in Jason hineinversetzen und seine Handlungen und Emotionen nachvollziehen. Auch wenn das Wort authentisch mittlerweile relativ abgedroschen ist, passt es für mich total zu Jason Stafford.
Er ist Anfang 40 und hat das Gefühl 2 Jahre seines Lebens verloren zu haben. Wie er bitterlich feststellen muss, ist seine Ehe gescheitert. Seinem mittlerweile fünfjährigen Sohn ist er fremd, Jason jr. - von allen nur Kid genannt - leidet an Autismus und wird von seiner Mutter zu seinem eigenen Schutz eingesperrt. Kurzerhand entschließt sich Jason seinen Sohn mit nach New York zu nehmen und schickt ihn zu den verschiedensten Ärzten. Er meldet ihn sogar an einer speziellen Schule an und seine Lektüre besteht nur noch aus Büchern über die Krankheit seines Sohnes. Kid lebt in einer ganz anderen Welt und spricht kaum, nur wenn es um Autos geht blüht er auf.
Die Beziehung zwischen Jason und Kid entwickelt sich langsam, doch ging mir jedes Mal das Herz auf. Einen großen Schritt machen die beiden als sie auf einen Hund treffen. Der Junge weiß nicht wie er dem Hund gegenübertreten soll und sein Vater zeigt ihm, dass er den Terrier an seiner Hand schnüffeln lassen muss. Dies sei ein Zeichen dafür, dass das Tier ihn möge.
Zusammenfassend ist Am Freitag Schwarz ein spannender, intelligenter Krimi mit einer Note Humor und einer Prise Gefühl. Wir haben alle schon etwas über die Wall Street gehört, doch so nah war man ihr noch nie.
Der Titel ist eine Anspielung auf Kid. Der autistische Junge hat seine eigenen unerklärlichen Regeln in allen Bereichen, so auch in seiner Kleiderordnung. Montags trägt er nur Blau, am Freitag Schwarz.
Bild von der Wall-Street: http://cdn.thefiscaltimes.com/sites/default/files/styles/article_hero_image/public/articles/11282012_wallstreet_article.jpg?itok=sDjQVJqU
Deutscher Taschenbuch Verlag // 2012 // ins Deutsche von Susanne Wallbaum
432 Seiten // 9,95 Euro
Nachdem Jason Stafford zwei Jahre lang wegen unlauterer Finanztransaktionen im Gefängnis saß, steht der Börsenmakler vor den Trümmern seines Lebens - privat so wie geschäftlich. Auf einen erneuten Job an der Wall-Street kann er nur Träumen, doch erhält er von einem alten Bekannten ein ungewöhnliches Angebot:
Die Börsenaufsicht interessiert sich für die Trade Reports eines jungen Traders, der bei einem vermeintlichen Bootsunfall verunglückt sein soll. Jason soll sich mithilfe eines Assistenten die Aufzeichnungen des Verstorbenen ansehen und wohlmögliche Unstimmigkeiten zu erkennen. Stafford ist seit seines Gefängnisaufenthalts finanziell geschwächt und hinzu kommen die hohen Kosten für die Ausbildung und Pflege seines autistischen Sohnes, weshalb er das Angebot dankend annimmt.
Jason stößt auf einige mysteriöse Transaktionen mit Arrowhead - ein britischer Hedgefonds - und stellt einige Nachforschung an. Als das FBI Kontakt zu ihm aufnehmen will, erkennt er, dass dieser Job viel gefährlicher für sein Leben und das seines Sohnes ist als erwartet. Denn die Männer, die sich hinter dem dubiosen Hedgefonds verbergen, sind zu allem bereit, um ihre Machenschaften nicht in Gefahr zu bringen.
Micheal Sears arbeitete selbst für zwei Wall-Street-Unternehmen, was man auch in dem Buch bemerkt. Ich habe höchstens Vorstellungen wie es an der Wall-Street läuft, doch liefert Sears einem ein so reales Bild, dass man das Gefühl hat, selbst dort gearbeitet zu haben.
Genauso ging es mir auch mit dem Protagonisten. Ich konnte mich sofort in Jason hineinversetzen und seine Handlungen und Emotionen nachvollziehen. Auch wenn das Wort authentisch mittlerweile relativ abgedroschen ist, passt es für mich total zu Jason Stafford.
Er ist Anfang 40 und hat das Gefühl 2 Jahre seines Lebens verloren zu haben. Wie er bitterlich feststellen muss, ist seine Ehe gescheitert. Seinem mittlerweile fünfjährigen Sohn ist er fremd, Jason jr. - von allen nur Kid genannt - leidet an Autismus und wird von seiner Mutter zu seinem eigenen Schutz eingesperrt. Kurzerhand entschließt sich Jason seinen Sohn mit nach New York zu nehmen und schickt ihn zu den verschiedensten Ärzten. Er meldet ihn sogar an einer speziellen Schule an und seine Lektüre besteht nur noch aus Büchern über die Krankheit seines Sohnes. Kid lebt in einer ganz anderen Welt und spricht kaum, nur wenn es um Autos geht blüht er auf.
Die Beziehung zwischen Jason und Kid entwickelt sich langsam, doch ging mir jedes Mal das Herz auf. Einen großen Schritt machen die beiden als sie auf einen Hund treffen. Der Junge weiß nicht wie er dem Hund gegenübertreten soll und sein Vater zeigt ihm, dass er den Terrier an seiner Hand schnüffeln lassen muss. Dies sei ein Zeichen dafür, dass das Tier ihn möge.
"Noch einmal ließ ich mich auf ein Knie nieder, um mich zu verabschieden, und Kid überraschte mich. Er sah mir in geradewegs in die Augen. Dann hob er langsam einen Arm und streckte mir seinen Handrücken entgegen. Ich musste einen Augenblick überlegen. Schließlich schnupperte ich an seiner Hand und streckte ihm anschließend meine hin. Er schnupperte zurück. [...] Auf Wogen der Euphorie ging ich mich Riesenschritten zur U-Bahn. Mein Kind mochte mich."Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr gut. Er ist zielführend, jedoch ohne zu hetzen. Man bekommt einen Einblick in Staffords Gefühlswelt, doch verliert sich nicht darin. Sears hat meiner Meinung nach ein gutes Mittelmaß gefunden.
Zusammenfassend ist Am Freitag Schwarz ein spannender, intelligenter Krimi mit einer Note Humor und einer Prise Gefühl. Wir haben alle schon etwas über die Wall Street gehört, doch so nah war man ihr noch nie.
Der Titel ist eine Anspielung auf Kid. Der autistische Junge hat seine eigenen unerklärlichen Regeln in allen Bereichen, so auch in seiner Kleiderordnung. Montags trägt er nur Blau, am Freitag Schwarz.
Bild von der Wall-Street: http://cdn.thefiscaltimes.com/sites/default/files/styles/article_hero_image/public/articles/11282012_wallstreet_article.jpg?itok=sDjQVJqU
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
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