Gegen den Strom schwimmen! Sind gestylte und gestählte Menschen das Vorbild geworden, auch wenn sie oft langweiliger und unkreativer sind als die exzentrischen Künstler, Abenteuer oder einfach Glückssucher und Faulenzer?
Andrea Gerk, Moni Port: Ich bin da mal raus. Ideen gegen den Optimierungswahn
192 Seiten // Euro 15,00 // Geschenkbuch, gebunden mit Schutzumschlag
Wie Andrea Gerk zeigt ist die Literatur voller Oblomows, abenteuerlustigen Frauen wie in Elizabeth Gilberts Roman City of Girls und unangepassten Pippi Langstrumpfs, die ohne ausgetüftelte Ordnungs- und Ausmistungssysteme, ohne Schönheits- und Gesundheitsoptimierung auskommen.
Bis Mittags im Bett liegen, einfach herumlümmeln, sich an Not-to-Do Listen halten (eine Aufgabe, der sich auch Marc-Uwe Kling und das Känguru annehmen) und Essen was schmeckt. Sich Freiräume schaffen, nicht up to date sein zu dürfen, also ruhig das Handy mal ignorieren oder einfach in der Zeitung von Vorgestern lesen. Dem dolce far niente fröhnen und in Ruhe aus dem Fenster schauen oder den Roman ungestört auf dem Klo weiterlesen.
Aber es gibt noch viel mehr nützliche und interessante Ideen, die Andrea Gerk sehr unterhaltsam und mit der Weltliteratur unterlegt der heutigen Ratgeberflut über Aufräumen, Ernährung, Liebesleben, usw. entgegensetzt. Besonders gut gefallen mir auch die ganz im Stil des Buches schwarz-weiß-türkis gehaltenen lllustrationen von Moni Port. Und es tut ziemlich gut, immer mal wieder eine dieser Ideen aufzugreifen.
Wir danken Kein & Aber für das Rezensionsexemplar.
Vorgelesen vonGisela
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