Vor zwei Wochen haben wir uns an einem Samstag Nachmittag aufgemacht und sind zum Jüdischen Museum in Berlin gefahren. Denn in der gegenüberliegenden Blumenthal Akademie erwartete uns eine Podiumsdiskussion über das Werk des jüdischen Denkers Martin Buber und der musikalischen Inszenierung seines Werks durch Antal Doráti.
Das Abendprogramm war in drei Themenblöcke geteilt: Den Auftakt machten Dr. Heike Breitenbach von der Universität Düsseldorf und Prof. Dr. Yemima Hadad von der Universität Leipzig, die die Werkausgabe über Martin Buber vorstellten.
Martin Buber (1878-1965) war ein jüdischer Schriftsteller und Denker, der sich im 20. Jahrhundert philosophisch, kulturelle und politisch engagierte. Er war nicht nur eine Leitfigur für den Zionismus und Chassidismus, sondern trug auch durch die Mitgründung des Jüdischen Verlags, jüdischer Zeitschriften und des Leo Beack Instituts maßgeblich zur Förderung und Bewahrung des kulturellen jüdischen Lebens bei. Während seines Studiums beschäftigte sich Buber mit Nationalökonomie, Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte, Psychiatrie und Psychologie. Seine vielfältigen Interessen spiegeln sich auch in der Werkausgabe, die sich aus 21. Bänden zusammensetzt, wieder. So war Buber auch mit vielen anderen bedeutenden Denker:innen seiner Zeit vernetzt und forschte und schrieb nahezu sechs Jahrzehnte auf nahezu allen Feldern der Geistes- und Kulturwissenschaft. Dabei verfasste Buber nicht nur essayistische Texte, sondern auch ein Mysterienspiel über den Propheten Elias.
Einen Bereich, den Buber in seinem Schaffen nahezu ausließ, war die Musik. Hier kommt der zweite Programmpunkt des Abends ins Spiel: als der ungarisch-amerikanische Dirigent und Komponist Antal Doráti auf Bubers Mysterienspiel stieß, entschied er sich dazu, dieses musikalisch zu Inszenieren. Das Ergebnis ist das Opernliberetto DER KÜNDER, welches Doráti bereits 1984 fertiggestellt hatte, jedoch nie selbst aufführte. Doráti wies Martin Fischer-Dieskau vor seinem Tod 1988 auf sein Bühnenwerk hin, so dass Fischer-Dieskau über 25 Jahre später die Ersteinspielung von DER KÜNDER in Krakau begleitet.
Link zum Bild
Martin Buber (1878-1965) war ein jüdischer Schriftsteller und Denker, der sich im 20. Jahrhundert philosophisch, kulturelle und politisch engagierte. Er war nicht nur eine Leitfigur für den Zionismus und Chassidismus, sondern trug auch durch die Mitgründung des Jüdischen Verlags, jüdischer Zeitschriften und des Leo Beack Instituts maßgeblich zur Förderung und Bewahrung des kulturellen jüdischen Lebens bei. Während seines Studiums beschäftigte sich Buber mit Nationalökonomie, Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte, Psychiatrie und Psychologie. Seine vielfältigen Interessen spiegeln sich auch in der Werkausgabe, die sich aus 21. Bänden zusammensetzt, wieder. So war Buber auch mit vielen anderen bedeutenden Denker:innen seiner Zeit vernetzt und forschte und schrieb nahezu sechs Jahrzehnte auf nahezu allen Feldern der Geistes- und Kulturwissenschaft. Dabei verfasste Buber nicht nur essayistische Texte, sondern auch ein Mysterienspiel über den Propheten Elias.
Einen Bereich, den Buber in seinem Schaffen nahezu ausließ, war die Musik. Hier kommt der zweite Programmpunkt des Abends ins Spiel: als der ungarisch-amerikanische Dirigent und Komponist Antal Doráti auf Bubers Mysterienspiel stieß, entschied er sich dazu, dieses musikalisch zu Inszenieren. Das Ergebnis ist das Opernliberetto DER KÜNDER, welches Doráti bereits 1984 fertiggestellt hatte, jedoch nie selbst aufführte. Doráti wies Martin Fischer-Dieskau vor seinem Tod 1988 auf sein Bühnenwerk hin, so dass Fischer-Dieskau über 25 Jahre später die Ersteinspielung von DER KÜNDER in Krakau begleitet.
Martin Fischer-Dieskau und die Opernsängerin Yuval Oren traten für den zweiten Teil des Abends auf die kleine Bühne und stellten einige Tonausschnitte aus der Ersteinspielung des KÜNDERS, die als CD erhältlich ist, vor und erläuterten diese, was vor allem für Neulinge der Oper wie ich es bin eine Bereicherung war.
Nach einer kurzen Erfrischungspause schloss der Abend mit Einblicken in die Arbeit Fischer-Dieskaus und den Akteur:innen der Oper. Der Regisseur und Produzent Reinhold Jaretzky begleitete die Ersteinspielung der Oper und hielt diese in einem Dokumentarfilm fest. Aus diesem wurden einige Ausschnitte gezeigt und im Gespräch mit Jaretzky und Fischer-Dieskau ergänzt.
Nach diesem besonderen Abend habe ich um so mehr Respekt vor allen Akteur:innen bei der Aufführung einer Oper und der Arbeit, die hinter einer solchen Aufführung steckt. Wer nun ein wenig neugierig auf die Ersteinspielung von DER KÜNDER geworden ist, kann sich über diesen Link auf YouTube den offiziellen Trailer ansehen. Mehr über die Werkausgabe Martin Bubers erfahrt ihr hier.
Nach einer kurzen Erfrischungspause schloss der Abend mit Einblicken in die Arbeit Fischer-Dieskaus und den Akteur:innen der Oper. Der Regisseur und Produzent Reinhold Jaretzky begleitete die Ersteinspielung der Oper und hielt diese in einem Dokumentarfilm fest. Aus diesem wurden einige Ausschnitte gezeigt und im Gespräch mit Jaretzky und Fischer-Dieskau ergänzt.
Nach diesem besonderen Abend habe ich um so mehr Respekt vor allen Akteur:innen bei der Aufführung einer Oper und der Arbeit, die hinter einer solchen Aufführung steckt. Wer nun ein wenig neugierig auf die Ersteinspielung von DER KÜNDER geworden ist, kann sich über diesen Link auf YouTube den offiziellen Trailer ansehen. Mehr über die Werkausgabe Martin Bubers erfahrt ihr hier.
Vorgelesen
von Gisela & Gianna
Kommentare
Kommentar veröffentlichen