Roman // Original: The Gustav Sonata // 2016
Insel Verlag // 2017 // Aus dem Englischen von Christel Dormagen
336 Seiten // 22,00 Euro
Eine berührende Geschichte über eine lebenslange Freundschaft, die alle Erschütterungen übersteht. Das Buch spielt in den 40er Jahren in der Schweiz, mit Rückblicken in die Enddreißiger und einem Ende im Jahr 2000.
Es ist 1947 und Gustav Perle, meine Lieblingsfigur, ist fünf Jahre alt. Er wohnt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung in der unbedeutenden Kleinstadt Matzlingen. Sein Vater ist gestorben und hat die Familie in ärmlichen Verhältnissen zurückgelassen. Die finanzielle Situation spitzt sich noch zu als Gustavs Mutter Emilie ihre Arbeit in der Käse-Kooperative verliert.
Für Gustav jedoch ist sein Vater ein Held, da er den Erzählungen zufolge jüdischen Flüchtlingen geholfen hat. In seiner Funktion als Polizeibeamter stellte er ihnen auch nach dem von der Schweiz erlassenem Einreiseverbot noch Zugangspapiere mit einem zurückdatiertem Datum aus. Als die Sache auffliegt, wird Erich Perle aus dem Polizeidienst entlassen. Dies verzeiht Emilie weder Erich noch den jüdischen Flüchtlingen. In der Ehe beginnt es zu kriseln, die Geschichte zwischen Emilie und Erich erfährt der Leser in den Rückblenden.
Gustavs Liebe begegnet die enttäuschte Emilie sehr gefühlskalt. Ihr Wahlspruch, der Gustav zeigen soll, wie er sich in der Welt zu benehmen hat, lautet "Er hatte sich zu beherrschen". Doch mit der Beherrschung ist es vorbei als Anton in Gustavs Klasse kommt. Anton ist der kultivierte Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie und ein begnadeter Klavierspieler. Durch Anton lernt Gustav die schönen Seiten des Lebens kennen: Auch am Nachmittag, Sonntags zum Schlittschuhlaufen, Bücher und Musik und als Höhepunkt einen unvergeßlichen gemeinsamen Urlaub in Davos.
Aber während Anton Gustavs Glück bedeutet, sehnt sich Anton nach einer Pianistenkarriere und Weltruhm. Während es dem bodenständigen Gustav gelingt seinem Leben einen soliden und sicheren Verlauf zu geben, mißlingt dem sensiblen Anton seine musikalische Karriere und er sucht sein Glück in Alkohol, Drogen und exzessiven Beziehungen zu Frauen und Männern.
Und damit fing es an ist ein bewegendes Buch über Liebe und die Wege zum Glück. Gustav hält an Anton fest, ist Antons Anker im Leben, denn Anton weiss, das Gustav "anderen Menschen ins Herz sehen kann".
Es ist ein ehrliches, leicht melancholisches Buch mit einem schönen leisen Ende.
Meine Lieblingsszene spielt im Urlaub in Davos: Die Jungen finden im Wald eine ehemalige Lungenheilanstalt und spielen in den verlassenen Räumen Doktor und Krankenschwester mit imaginären Patienten. Einmal ist jedoch Anton der todkranke Patient Hans, aber Doktor Gustav Perle gelingt es Hans ins Leben zurück zu holen.
Auf die Verlagsseite zum Buch gelangt ihr hier.
Insel Verlag // 2017 // Aus dem Englischen von Christel Dormagen
336 Seiten // 22,00 Euro
Eine berührende Geschichte über eine lebenslange Freundschaft, die alle Erschütterungen übersteht. Das Buch spielt in den 40er Jahren in der Schweiz, mit Rückblicken in die Enddreißiger und einem Ende im Jahr 2000.
Es ist 1947 und Gustav Perle, meine Lieblingsfigur, ist fünf Jahre alt. Er wohnt mit seiner Mutter in einer kleinen Wohnung in der unbedeutenden Kleinstadt Matzlingen. Sein Vater ist gestorben und hat die Familie in ärmlichen Verhältnissen zurückgelassen. Die finanzielle Situation spitzt sich noch zu als Gustavs Mutter Emilie ihre Arbeit in der Käse-Kooperative verliert.
Für Gustav jedoch ist sein Vater ein Held, da er den Erzählungen zufolge jüdischen Flüchtlingen geholfen hat. In seiner Funktion als Polizeibeamter stellte er ihnen auch nach dem von der Schweiz erlassenem Einreiseverbot noch Zugangspapiere mit einem zurückdatiertem Datum aus. Als die Sache auffliegt, wird Erich Perle aus dem Polizeidienst entlassen. Dies verzeiht Emilie weder Erich noch den jüdischen Flüchtlingen. In der Ehe beginnt es zu kriseln, die Geschichte zwischen Emilie und Erich erfährt der Leser in den Rückblenden.
Gustavs Liebe begegnet die enttäuschte Emilie sehr gefühlskalt. Ihr Wahlspruch, der Gustav zeigen soll, wie er sich in der Welt zu benehmen hat, lautet "Er hatte sich zu beherrschen". Doch mit der Beherrschung ist es vorbei als Anton in Gustavs Klasse kommt. Anton ist der kultivierte Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie und ein begnadeter Klavierspieler. Durch Anton lernt Gustav die schönen Seiten des Lebens kennen: Auch am Nachmittag, Sonntags zum Schlittschuhlaufen, Bücher und Musik und als Höhepunkt einen unvergeßlichen gemeinsamen Urlaub in Davos.
Aber während Anton Gustavs Glück bedeutet, sehnt sich Anton nach einer Pianistenkarriere und Weltruhm. Während es dem bodenständigen Gustav gelingt seinem Leben einen soliden und sicheren Verlauf zu geben, mißlingt dem sensiblen Anton seine musikalische Karriere und er sucht sein Glück in Alkohol, Drogen und exzessiven Beziehungen zu Frauen und Männern.
Und damit fing es an ist ein bewegendes Buch über Liebe und die Wege zum Glück. Gustav hält an Anton fest, ist Antons Anker im Leben, denn Anton weiss, das Gustav "anderen Menschen ins Herz sehen kann".
Es ist ein ehrliches, leicht melancholisches Buch mit einem schönen leisen Ende.
Meine Lieblingsszene spielt im Urlaub in Davos: Die Jungen finden im Wald eine ehemalige Lungenheilanstalt und spielen in den verlassenen Räumen Doktor und Krankenschwester mit imaginären Patienten. Einmal ist jedoch Anton der todkranke Patient Hans, aber Doktor Gustav Perle gelingt es Hans ins Leben zurück zu holen.
"Alles in Ordnung, Hans?", flüsterte er. "Wirst du leben?"
"Ja", murmelde Hans. "Das verdanke ich Ihnen. Ich werde leben wegen Ihnen".
Auf die Verlagsseite zum Buch gelangt ihr hier.
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Das klingt nach einer schönen Geschichte:)
AntwortenLöschenDanke für die Rezension und einen guten Start in die Woche,
Sonja von https://searchingforkitsch.blogspot.de