Ho ho ho, Bücherfreunde!
Wir hoffen, ihr hattet einen schönen vierten Advent und freut euch schon genau so sehr auf Weihnachten wie wir. Die vielen schönen Weihnachtsspecials und Geschenkempfehlungen, die man derzeit überall finden kann, haben uns auf die Idee gebracht, selbst eine kleine Auswahl von besonderen Büchern zusammenzustellen, die man seinen Liebsten an Heiligabend unter den Weihnachtsbaum legen kann :)
Wir wünschen euch viel Spaß und hoffen, dass auch für euch unter den vier Büchern etwas dabei ist:
Chistoph Peters: Diese wunderbare Bitterkeit. Leben mit Tee
Der Schriftsteller Christoph Peters schreibt sehr sachkundig und unterhaltsam über Tee. Ich fühlte mich gleich von dem hübschen Buch angesprochen, da mir seine Kindheitserfahrungen sehr bekannt vorkamen. Kamillentee bei Bauchweh, Nieren-Blasen- und Pfefferminztee waren auch meine ersten Teebekannten. Wenn man schwarzer Tee aufgrund sehr nassen, windigen Wetters trank, dann natürlich nur im praktischen Teebeutel. Zwar hat sich heute dank einiger Auslandsreisen auch mein Teegenuß verändert, aber am häufigsten trinke ich doch English Breakfast mit Milch. Und das zu fast jeder Tageszeit.
Aber das wird sich jetzt ändern! Nicht umsonst schreibt Peters mit so viel Kennerschaft über die verschiedenen Teesorten, insbesondere den japanischen, Teekannen, Teetassen, Wasserqualitäten und Wasserfilter sowie über die richtigen Zubereitungswege. Und über die hohe Kunst Sencha Tee zuzubereiten.
Peters amüsante und lehrreiche Kulturgeschichte des Tees werden von den schönen Zeichnungen von Matthias Beckmann begleitet. Es gibt ein Literaturverzeichnis mit guten Hinweisen zu weiteren Büchern zum Tee.
Da man gerade in der Winterzeit sehr viel Tee trinkt, war für uns "Diese wunderbare Bitterkeit. Leben mit Tee" ein Must-have in unserem Weihnachtsspezial.
Arche Verlag, 2016
144 Seiten, Euro 15,00 ; Gebunden Festeinband mit Naturpapier
Birgit Faschinger-Reitsam: Wenn Tango Leiden schaf(f)t. Mit glücklichen Füßen genussvoll tanzen
Man muss das Leben tanzen (Nietzsche).
Birgit Faschinger-Reitsam hat den argentinischen Tango für sich entdeckt und tanzt ihn leidenschaftlich gerne. Als sie jedoch massive Fußprobleme bekommt, fängt sie an, sich mit ihren Füßen zu beschäftigen. Sie merkt schnell, dass Fußprobleme nicht nur etwas mit den Füssen zu tun haben, sondern Auswirkungen auf den gesamten Körper haben können. Seitdem sammelt sie Wissen rund um das Thema „Füße und Körperbewußtsein“ das sie uns in ihrem Buch „Wenn Tango Leiden schafft“ verrät.
Tango tanze ich zwar nicht. Aber Birgit Faschinger-Reitsams Buch ist sehr wertvoll für alle , die etwas für ihre Körper und für ein besseres Körpergefühl tun wollen. Es gibt Tipps und Einsichten, die auf viele Bereiche passen. Denn egal, was wir trainieren oder üben, wir müssen uns genügend Zeit geben. Üben, verstehen, dann aber loslassen, damit es wie bei Birgit Faschinger-Reitsam auch in den Füssen ankommen kann.
Im Buch kommen auch fünf Profis in Sachen Tanzen und Körperwahrnehmung zu Wort. Sie erzählen wie wichtig Entspannung bei Tanzen ist. Eine gewisse Lässigkeit gehört auch dazu. Und Profis überfordern sich nicht, das hat etwas mit Selbstwertschätzung und Eigenverantwortung zu tun. „Besser, schneller, stärker“ durch permanenten zu hohen Krafteinsatz und Anspannung ist kontraproduktiv. Wichtig ist dagegen eine jederzeitige Präsenz und Körperbewußtsein nicht nur beim Tanzen: „Setze deine Schritte entschlossen. Mach eine Aussage!“
Neben dem Buch „Wenn Tango Leiden schafft“ lohnt es sich auch Birgit Faschinger-Reitsams Internetseite http://www.draufgaengerin.de vorbei zusehen, da sie dort viele weitere interessante Beiträge zum Thema Körper und Selbstbewußtsein finden.
Tradition Verlag, 2016
128 Seiten; 13,50 Euro
Weiter geht es mit magischem Lesevergnügen von Erich Kästner:
Erich Kästner: Der Zauberlehrling
Als Alfons Mintzlaffs auf den Weg in die Schweiz ist, begegnet er dem merkwürdigen Baron Lamotte. Dieser offenbart sich als Gedankenleser und stellt seine Fähigkeiten sogleich unter Beweis. Professor Mintzlaffs ist umso verwirrter als noch weitere Kuriositäten geschehen, die ganz sicher durch den Baron verursacht wurden. Danach ist dieser verschwunden.
Doch auf Mintzlaffs weiterführender Zugfahrt begegnet er dem Baron erneut, der den Professor für Kunstgeschichte wohl zu seinem vorübergehenden Begleiter erwählt hat.
Im Skigebiet Davos erwarten sie umso mehr Verwirrungen. Ein Unbekannter, der sich als Professor Mintzlaff ausgibt, wird seinen Vortrag schon am kommenden Mittwoch über den "menschlichen Humor" halten und Hallo, die heimliche Liebe Mintzlaffs ist die Verfasserin des anonymen Telegramms, das den wahren Professor zu einer erfrühten Anreise bewogen hat. Doch was hat es mit dem falschen Professor auf sich? Und welche Frau umschwärmt der Baron Lamotte?
Doch Professor Mintzlaff ist nicht der einzige Protagonist, den ich auf seiner Reise begleiten konnte. Denn der neue Roman vom Atrium Verlag beinhaltet nicht nur "Der Zauberlehrling" sondern auch "Die Doppelgänger" und zwei Briefe von Erich Kästner an sich selbst.
Leider sind beide Romane unvollendet, was mir jedoch Platz zum träumen ließ. Auch noch Tage, nachdem ich sie gelesen hatte, schweiften meine Gedanken zu Professor Mintzlaff ab, wie er gemeinsam mit Baron Lamotte durch den Schnee spaziert oder zu Karl und seiner eigenartigen Begegnung mit einem Engel mit dem Namen Maximilian Seidel.
Der neue Roman von Atrium ist nicht nur passend zur Jahreszeit, sondern verzaubert Erich Kästner einen. Deshalb gehört "Der Zauberlehrling" zu unserem Weihnachtsspezial.
Atrium Verlag, 2016
160 Seiten, 20 Euro; Gebunden
Und nun kommen wir zu unserer letzten Weihnachtsempfehlung:
Cynthia d`Aprix Sweeney: Das Nest
Original: The Nest (2016)
Der Roman spielt in New York und im Mittelpunkt des Buches steht die Geschichte der vier Geschwister Plumb, die ihre Erwartungen auf „das Nest“ verbindet. Das Nest ist ein vom Vater angelegter Familienfond, der ausbezahlt wird, wenn das jüngste Kind Melody 40 Jahre alt geworden ist. Die Geschwister planen ihr Leben schon lange auf dieses Geld hin und dieses Jahr ist es soweit. Doch kurz vor dem Ziel macht ihnen der älteste Bruder Leo einen Strich durch die Rechnung.
Auf einer Party überredet Leo betrunken und zugedröhnt die junge Aushilfskellnerin Mathilda mit ihm im Auto wegzufahren, indem er ihr einen Termin mit einem Musikverleger in Aussicht stellt. Unterwegs haben sie einen Unfall und Leo wacht im Krankenhaus wieder auf. Während er so davon kommt, ist Mathilda schwer verletzt und verliert ihren Fuß. Da sich Mathilda und ihre Familie illegal im Land aufhalten, akzeptieren sie eine hohes Schmerzensgeld für ihr Stillschweigen. Um das Ansehen der Familie nicht zu gefährden, bezahlt Mutter Plumb die Abfindung aus dem Familienfond. Die Geschwister erfahren erst davon als das Nest schon geplündert ist.
Welten brechen zusammen, hatten die Geschwister doch immer in Erwartung des Geldes gelebt: das jüngste Kind Melody wollte mit dem Geld ihren beiden Töchtern ein Leben in der Nähe der reichen Kinder bieten. Seit Jahren spart sie an allen Ausgaben für sich und für ihren Mann, um sich das Haus in der guten Gegend von New York und die teure Privatschule leisten zu können. In Erwartung des Familienfonds standen nun teure Colleges für die Mädchen an.
Bruder Jack betreibt ein teureres Antiquitätengeschäft in New York, was sich nur durch Kredite auf das gemeinsame Sommerhaus bis zum Erhalt des Nests finanzieren lässt. Von diesen Schulden, weiß sein Lebensgefährte nichts und auch nicht davon, dass Jack den illegalen Verkauf einer im Schutt von 9/11 gefundenen Statue plant, um zu Geld zu kommen.
Bea, die vierte im Bunde, lebt in ihrer eignen literarischen Welt. Einst gefeierte Jungautorin verlor sie später den Anschluss an New Yorks literarische Szene. Mit Leo arbeitete sie an einer literarischen Zeitschrift, die Leo aber an einen Medienmogul verkaufte und so zum Massenblatt machte. Nun schreibt sie für einen früheren Kollegen, der eine ernst zu nehmende literarische Zeitschrift gründete. Beatrice lebt sehr anspruchslos, für sie ist der Verlust des Nests nicht so wichtig. Sie hängt immer noch sehr an Leo und dessen Veränderung ins Negative seit Verkauf der Zeitung und Heirat, trifft sie viel härter.
Leo selbst kann die Geschehnisse kaum fassen. Seit dem Verkauf der Zeitung und seiner unglücklichen Ehe geht es mit ihm bergab. Er versucht die Geschwister zu beruhigen und bittet um drei Monate Zeit, um das Nest irgendwie wieder aufzufüllen. Die Geschwister wollen ihm nur zu gerne glauben, müssen sich aber doch auch selber mit ihrer Zukunft auseinandersetzen.
"Das Nest" ist ein guter Roman um Familienbande und Zwistigkeiten und enttäuschte Träume. An den Glauben an die Zukunft, der alles zum Guten wenden könnte. Cynthia d´Aprix Sweeney erzählt ihn unsentimental und ohne moralischen Zeigefinger, wodurch wird das Buch eine gewisse Situationskomik hat und gleichzeitig nachdenklich macht.
Cynthia d´Aprix gibt uns einen tollen Einblick in eine Familie mit den unterschiedlichsten Charakteren. Da ja auch an Weihnachten die Familie im Mittelpunkt steht, gehört "Das Nest" zu unseren Weihnachtsfavoriten.
Klett-Cotta, 2016; Aus dem Englischen von Nicolai von Schweden-Schreiner
416 Seiten, 19,95 Euro, gebunden
Wir hoffen, ihr hattet einen schönen vierten Advent und freut euch schon genau so sehr auf Weihnachten wie wir. Die vielen schönen Weihnachtsspecials und Geschenkempfehlungen, die man derzeit überall finden kann, haben uns auf die Idee gebracht, selbst eine kleine Auswahl von besonderen Büchern zusammenzustellen, die man seinen Liebsten an Heiligabend unter den Weihnachtsbaum legen kann :)
Wir wünschen euch viel Spaß und hoffen, dass auch für euch unter den vier Büchern etwas dabei ist:
Chistoph Peters: Diese wunderbare Bitterkeit. Leben mit Tee
Aber das wird sich jetzt ändern! Nicht umsonst schreibt Peters mit so viel Kennerschaft über die verschiedenen Teesorten, insbesondere den japanischen, Teekannen, Teetassen, Wasserqualitäten und Wasserfilter sowie über die richtigen Zubereitungswege. Und über die hohe Kunst Sencha Tee zuzubereiten.
Peters amüsante und lehrreiche Kulturgeschichte des Tees werden von den schönen Zeichnungen von Matthias Beckmann begleitet. Es gibt ein Literaturverzeichnis mit guten Hinweisen zu weiteren Büchern zum Tee.
Da man gerade in der Winterzeit sehr viel Tee trinkt, war für uns "Diese wunderbare Bitterkeit. Leben mit Tee" ein Must-have in unserem Weihnachtsspezial.
Arche Verlag, 2016
Birgit Faschinger-Reitsam: Wenn Tango Leiden schaf(f)t. Mit glücklichen Füßen genussvoll tanzen
Birgit Faschinger-Reitsam hat den argentinischen Tango für sich entdeckt und tanzt ihn leidenschaftlich gerne. Als sie jedoch massive Fußprobleme bekommt, fängt sie an, sich mit ihren Füßen zu beschäftigen. Sie merkt schnell, dass Fußprobleme nicht nur etwas mit den Füssen zu tun haben, sondern Auswirkungen auf den gesamten Körper haben können. Seitdem sammelt sie Wissen rund um das Thema „Füße und Körperbewußtsein“ das sie uns in ihrem Buch „Wenn Tango Leiden schafft“ verrät.
Tango tanze ich zwar nicht. Aber Birgit Faschinger-Reitsams Buch ist sehr wertvoll für alle , die etwas für ihre Körper und für ein besseres Körpergefühl tun wollen. Es gibt Tipps und Einsichten, die auf viele Bereiche passen. Denn egal, was wir trainieren oder üben, wir müssen uns genügend Zeit geben. Üben, verstehen, dann aber loslassen, damit es wie bei Birgit Faschinger-Reitsam auch in den Füssen ankommen kann.
Im Buch kommen auch fünf Profis in Sachen Tanzen und Körperwahrnehmung zu Wort. Sie erzählen wie wichtig Entspannung bei Tanzen ist. Eine gewisse Lässigkeit gehört auch dazu. Und Profis überfordern sich nicht, das hat etwas mit Selbstwertschätzung und Eigenverantwortung zu tun. „Besser, schneller, stärker“ durch permanenten zu hohen Krafteinsatz und Anspannung ist kontraproduktiv. Wichtig ist dagegen eine jederzeitige Präsenz und Körperbewußtsein nicht nur beim Tanzen: „Setze deine Schritte entschlossen. Mach eine Aussage!“
Neben dem Buch „Wenn Tango Leiden schafft“ lohnt es sich auch Birgit Faschinger-Reitsams Internetseite http://www.draufgaengerin.de vorbei zusehen, da sie dort viele weitere interessante Beiträge zum Thema Körper und Selbstbewußtsein finden.
Tradition Verlag, 2016
128 Seiten; 13,50 Euro
Weiter geht es mit magischem Lesevergnügen von Erich Kästner:
Erich Kästner: Der Zauberlehrling
Als Alfons Mintzlaffs auf den Weg in die Schweiz ist, begegnet er dem merkwürdigen Baron Lamotte. Dieser offenbart sich als Gedankenleser und stellt seine Fähigkeiten sogleich unter Beweis. Professor Mintzlaffs ist umso verwirrter als noch weitere Kuriositäten geschehen, die ganz sicher durch den Baron verursacht wurden. Danach ist dieser verschwunden.
Doch auf Mintzlaffs weiterführender Zugfahrt begegnet er dem Baron erneut, der den Professor für Kunstgeschichte wohl zu seinem vorübergehenden Begleiter erwählt hat.
Im Skigebiet Davos erwarten sie umso mehr Verwirrungen. Ein Unbekannter, der sich als Professor Mintzlaff ausgibt, wird seinen Vortrag schon am kommenden Mittwoch über den "menschlichen Humor" halten und Hallo, die heimliche Liebe Mintzlaffs ist die Verfasserin des anonymen Telegramms, das den wahren Professor zu einer erfrühten Anreise bewogen hat. Doch was hat es mit dem falschen Professor auf sich? Und welche Frau umschwärmt der Baron Lamotte?
Doch Professor Mintzlaff ist nicht der einzige Protagonist, den ich auf seiner Reise begleiten konnte. Denn der neue Roman vom Atrium Verlag beinhaltet nicht nur "Der Zauberlehrling" sondern auch "Die Doppelgänger" und zwei Briefe von Erich Kästner an sich selbst.
Leider sind beide Romane unvollendet, was mir jedoch Platz zum träumen ließ. Auch noch Tage, nachdem ich sie gelesen hatte, schweiften meine Gedanken zu Professor Mintzlaff ab, wie er gemeinsam mit Baron Lamotte durch den Schnee spaziert oder zu Karl und seiner eigenartigen Begegnung mit einem Engel mit dem Namen Maximilian Seidel.
Der neue Roman von Atrium ist nicht nur passend zur Jahreszeit, sondern verzaubert Erich Kästner einen. Deshalb gehört "Der Zauberlehrling" zu unserem Weihnachtsspezial.
Atrium Verlag, 2016
160 Seiten, 20 Euro; Gebunden
Und nun kommen wir zu unserer letzten Weihnachtsempfehlung:
Cynthia d`Aprix Sweeney: Das Nest
Original: The Nest (2016)
Der Roman spielt in New York und im Mittelpunkt des Buches steht die Geschichte der vier Geschwister Plumb, die ihre Erwartungen auf „das Nest“ verbindet. Das Nest ist ein vom Vater angelegter Familienfond, der ausbezahlt wird, wenn das jüngste Kind Melody 40 Jahre alt geworden ist. Die Geschwister planen ihr Leben schon lange auf dieses Geld hin und dieses Jahr ist es soweit. Doch kurz vor dem Ziel macht ihnen der älteste Bruder Leo einen Strich durch die Rechnung.
Auf einer Party überredet Leo betrunken und zugedröhnt die junge Aushilfskellnerin Mathilda mit ihm im Auto wegzufahren, indem er ihr einen Termin mit einem Musikverleger in Aussicht stellt. Unterwegs haben sie einen Unfall und Leo wacht im Krankenhaus wieder auf. Während er so davon kommt, ist Mathilda schwer verletzt und verliert ihren Fuß. Da sich Mathilda und ihre Familie illegal im Land aufhalten, akzeptieren sie eine hohes Schmerzensgeld für ihr Stillschweigen. Um das Ansehen der Familie nicht zu gefährden, bezahlt Mutter Plumb die Abfindung aus dem Familienfond. Die Geschwister erfahren erst davon als das Nest schon geplündert ist.
Welten brechen zusammen, hatten die Geschwister doch immer in Erwartung des Geldes gelebt: das jüngste Kind Melody wollte mit dem Geld ihren beiden Töchtern ein Leben in der Nähe der reichen Kinder bieten. Seit Jahren spart sie an allen Ausgaben für sich und für ihren Mann, um sich das Haus in der guten Gegend von New York und die teure Privatschule leisten zu können. In Erwartung des Familienfonds standen nun teure Colleges für die Mädchen an.
Bruder Jack betreibt ein teureres Antiquitätengeschäft in New York, was sich nur durch Kredite auf das gemeinsame Sommerhaus bis zum Erhalt des Nests finanzieren lässt. Von diesen Schulden, weiß sein Lebensgefährte nichts und auch nicht davon, dass Jack den illegalen Verkauf einer im Schutt von 9/11 gefundenen Statue plant, um zu Geld zu kommen.
Bea, die vierte im Bunde, lebt in ihrer eignen literarischen Welt. Einst gefeierte Jungautorin verlor sie später den Anschluss an New Yorks literarische Szene. Mit Leo arbeitete sie an einer literarischen Zeitschrift, die Leo aber an einen Medienmogul verkaufte und so zum Massenblatt machte. Nun schreibt sie für einen früheren Kollegen, der eine ernst zu nehmende literarische Zeitschrift gründete. Beatrice lebt sehr anspruchslos, für sie ist der Verlust des Nests nicht so wichtig. Sie hängt immer noch sehr an Leo und dessen Veränderung ins Negative seit Verkauf der Zeitung und Heirat, trifft sie viel härter.
Leo selbst kann die Geschehnisse kaum fassen. Seit dem Verkauf der Zeitung und seiner unglücklichen Ehe geht es mit ihm bergab. Er versucht die Geschwister zu beruhigen und bittet um drei Monate Zeit, um das Nest irgendwie wieder aufzufüllen. Die Geschwister wollen ihm nur zu gerne glauben, müssen sich aber doch auch selber mit ihrer Zukunft auseinandersetzen.
"Das Nest" ist ein guter Roman um Familienbande und Zwistigkeiten und enttäuschte Träume. An den Glauben an die Zukunft, der alles zum Guten wenden könnte. Cynthia d´Aprix Sweeney erzählt ihn unsentimental und ohne moralischen Zeigefinger, wodurch wird das Buch eine gewisse Situationskomik hat und gleichzeitig nachdenklich macht.
Cynthia d´Aprix gibt uns einen tollen Einblick in eine Familie mit den unterschiedlichsten Charakteren. Da ja auch an Weihnachten die Familie im Mittelpunkt steht, gehört "Das Nest" zu unseren Weihnachtsfavoriten.
Klett-Cotta, 2016; Aus dem Englischen von Nicolai von Schweden-Schreiner
416 Seiten, 19,95 Euro, gebunden
Für die Rezensionsexemplare danken wir:
Danke für die tollen Tipps! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mit den Weihnachtsgeschenken für meine Lieben noch nicht so weit bin, wie ich das gerne hätte. Aber spätestens am Anfang der nächsten Woche wird das nachgeholt! Die Bücher klingen alle wunderschöne und "Wenn Tango Leiden schaf(f)t" scheint wirklich etwas Besonderes zu sein. Zum Glück habe ich in der Weihnachtszeit etwas mehr Ruhe und werde mir da wohl wieder ein paar Bücher von euch ausleihen:)
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Sonja von http://searchingforkitsch.blogspot.de
Liebe Vorleser/Innen. Vielen Dank für diese wunderbare Rezension. Selbst mein Verlag hat mir dafür gratuliert :-)Ich wünsche euch ein frohes Fest und viel Zeit zum Lesen.
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Birgit