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Christian Jaschinski: Wolfsspiel

Krimi // Gmeiner Verlag // 2018 
314 Seiten // 13 Euro // Paperback 

„Es war eigentlich kein richtiger Parkplatz, auch wenn er als Wanderparkplatz bezeichnet wurde […] Besonders nach ergiebigen Regenfällen gab es zwischen Feenquelle, Hexenstein und steinzeitlichen Findlingen viel zu entdecken, aber die schmalen Waldwege und teilweise steilen Aufstiege waren auf feuchtem Geläuf auch schwieriger zu gehen.
Das alles interessierte Sergej Kusainov nicht mehr. Er war tot und lag mit dem Rücken im Matsch.“

Der Polizist Florian Dreier ermittelt in einem mysteriösen Fall. Eine Leiche ohne Freunde, aber auch ohne Feinde wird mit Figuren eines Mensch-ärger-dich-nicht-Spiels in Nase und Ohren aufgefunden. Schnell bemerkt der Ermittler, dass der Fundort inszeniert wurde und es sich hierbei nicht um den Tatort handelt, was für einen geplanten Mord spricht. Doch was steckt dahinter? Ein Serienmörder? Ein privates Motiv? Auch ein Auftragskiller kommt in Frage, denn das Opfer wird mit illegalen Geschäften, vielleicht sogar der russischen Mafia, in Verbindung gebracht. Es handelt sich bei ihm um Hans-Ullrich Behrendt, der für einen dubiösen Lebensmittelimporteur arbeitet, dem Geldwäsche unterstellt wird. Wegen dieses Deliktes steht der Geschäftsführer der Malinka Magasin GmbH, Sergej Kusainov, vor Gericht.
Richterin ist die toughe Tara Wolf, die Kusainov aus Mangel an Beweisen jedoch gehen lassen muss. Das passt der zielstrebigen Frau gar nicht, weshalb sie mit Unterstützung ihrer Freunde den Geldgeschäften auf die Spur kommen will. Doch als dann auch noch der mehr als unsympathische Sergej Kusainov tot aufgefunden wird, ebenfalls genau platziert und mit Spielfiguren gespickt, treffen sich Flos und Taras Ermittlungen.

Das Eingangszitat hätte ich für den Buchdeckel des Krimis gewählt. Meiner Meinung nach zeigt es das Besondere an diesem Buch: Einerseits ist es ein spannender Krimi, besonders gecatched haben mich aber der Schreibstil, die Charaktere und die humorvollen und cleveren Dialoge.
Die Spannungskurve steigt durch die schnellen Perspektivwechsel, die es dem Leser ermöglichen, in die Köpfe verschiedener Protagonisten hineinzusehen. Sofort verliebt habe ich mich in Tara und die schlagfertige Art von Flos Kollegin Bettina Lange. Sie wird aufgrund ihrer blauen Haare und der lockeren Art unterschätzt, weiß aber sich durchzusetzen. Nach und nach klären sich die Verflechtungen der Charaktere und damit auch der Fall.

Neben dem Spielfigurenmörder gibt es noch eine zweite Handlungsebene, die von Autor Christian Jaschinski bereits in einigen Kurzgeschichten aufgegriffen wurde. Taras Ehemann war Polizist und hat mit Flo zusammengearbeitet, bis er sich zu einem Undercover-Einsatz in einer Rockergang einschleuste. Er wurde ermordet und es wurden ebenfalls Anschläge auf Tara und Flo verübt. Tara versucht hartnäckig, den Mörder ihres Mannes zu finden.
Das Buch endet mit einem gemeinen Cillhanger, der mich gespannt auf einen weiteren Band mit Tara Wolf & Co warten lässt.

Wolfsspiel ist ein spannender Krimi gemischt mit einer guten Prise Humor und Charakteren, zu denen man sofort eine Verbindung aufbaut. Spoileralarm: auch zum Täter ☺


Wir danken dem Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eure Vorleser <3

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