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Ben Aaronovitch: Der Oktobermann

Eine Tobi-Winter-Story // Original: The October Man 
dtv // 2019 //Deutsche Erstausgabe // Deutsch von Christine Blum
Taschenbuch // 208 Seiten //8,95 Euro 

Der Oktobermann spielt in Deutschland und Ben Aaronovitch hat die sagenhaften Peter Grant Krimis als Blaupause genommen. Es ist verblüffend wie gut das funktioniert: Der Londoner Zauberlehrling Peter Grant heisst in Deutschland Tobi Winter (Haha, Peter Grants Hund mit einem Hang zum Aufspüren von Magie heisst auch Tobby). 

Peters Vorgesetzter, der großartige Detektive Chief Inspector Thomas Nightingale  wird in Deutschland zur Chefin mit 10 cm Stiletoabsätzen und einer Vorliebe für die Farbe Rot. Das Folly wird zum KDA, die Abteilung für komplexe und diffuse Angelegenheiten. Und wie Peter seine junge Kollegin Lesley hat, trifft Tobi Winter auf Vanessa Sommer. 

Tobis und Vanessas Ermittlungen führen rund um die Trierer Weinberge und zu einigen Männern, die sich zu einer Gesellschaft zum Trinken guten Weins zusammengeschlossen haben. Und natürlich spielen guter Wein, das Weingut von Jacqueline Stracker und Pilze zur Erreichung der Edelfäule des guten Weins eine große Rolle. Und wie man es von Ben Aaranovitch erwartet, steht an erster Stelle die Suche nach Magie und Vestiga und Flussgötter und andere magische Wesen mischen kräftig mit. Und plötzlich ist die Vergangenheit wieder ganz nah und der Leser erfährt sogar etwas über die Ereignisse im sagenumwobenen Ettersberg während des 2. Weltkriegs. 

Mit der Verlagerung der Peter Grant Serie nach Deutschland ist Ben Aaronovitch  ein großer Coup gelungen; magisch, lustig und spannend wie immer!

Wir danken dem dtv Verlag für das Rezensionsexemplar 



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