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Marie Fontaine: Ein Winter voller Blumen

Roman // Wunderlich // 2018 //
Gebunden // 258 Seiten // 18,00 Euro

Frohe Weihnachten, liebe Bücherwürmer! 

Bevor wir uns in die Feiertage verabschieden und euch einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen, haben wir noch eine letzte Weihnachtsgeschichte für euch. Damit euch in den freien Tagen - ohne die Vorleser - nicht zu langweilig wird, haben wir noch einige Kintipps, die wir nun mit euch teilen wollen. Weihnachtlich zu empfehlen sind vor allem der Grinch und der Nussknacker und die vier Reiche. Ein weiterer Film, der uns letzte Woche überzeugen konnte und auch ohne weihnachtlichen Bezug in die besinnliche Jahreszeit passt, ist Mary Poppins´ Rückkehr. Nun wünschen wir euch viel Spaß mit der letzten Besprechung unseres Jahres: 

Ein Winter voller Blumen - ein schöner Roman mit viel Flair aus Paris, der Stadt der Liebe. Und trotz vieler Widrigkeiten finden auch die beide Protagonisten am Ende die Liebe. Marie Fontaine erzählt sehr schön und unsentimental und nimmt uns mit in die nasskalte vorweihnachtliche Stadt:
Dort betreibt Mademoiselle Fleur mit viel Liebe und Leidenschaft ein kleines Blumengeschäft, das Fleurs de Fleur. Die meisten Kunden sind nett, aber nicht sehr zahlungsfähig. Fleur lebt von der Hand in den Mund und wenn sie wegen einer starken Erkältung auszufallen droht oder das schrottreife Auto versagt, ist sie dem Bankrott nahe.

Nicholas Matin ist ein ernsthafter junger Mann, der seit kurzem im prachtvollen Hotel Louis XV arbeitet. Er ist Leiter der Abteilung "Reklamationen und Problemfälle", aber in Wirklichkeit geht es dem neuen Hotelleiter nur um Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung. Nicholas, der seine  Arbeit und das Hotel liebt, sieht in den Sparmaßnahmen der Hotelleitung den größten Grund für die ansteigenden Reklamationen.
Sein Nachhauseweg führt ihn an dem kleinen Blumengeschäft vorbei, wo er sich auch schnell in die zauberhafte Floristin verliebt. Aber seine Schüchternheit und einige Mißverständnisse lassen die beiden erst am Ende zusammenkommen.

Sehr gut hat mir gefallen, dass beide ihren eigenen beruflichen Weg gehen. Dass Nicholas nicht Fleurs Retter in der Not ist. Fleur gelingt es immer wieder, sich durch eigene Ideen und Tatkraft vor dem finanziellen Desaster zu retten. Der arabisch stämmige Hausmeister leiht ihr sein Auto, den Bankdirektor überzeugt sie durch cooles Auftreten ihren Kreditrahmen zu erhöhen und die Teilzeitangestellte wird ihr zur guten Freundin. Und auch Nicholas erkennt schnell, dass ihm die harmonischen zwischenmenschlichen Beziehungen im Hotel zu wichtig sind, als sie den Einsparmaßnahmen des Hotelleiters zu opfern und entwickelt einen kühnen Plan.

Für das Rezensionsexemplar danken wir dem Rowohlt Verlag


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