Hallo, ihr lieben Freunde des Buches!
Heute berichten wir euch vom Treffen der AIEP in Wien, an dem wir wie im Jahr zuvor (AIEP in Unna) teilgenommen haben. Dieses Treffen haben wir auch dazu genutzt ein wenig Wien kennenzulernen.
Das Treffen war von Freitag bis Sontag angesetzt, wir reisten jedoch 2 Tage vorher, also am Mittwoch, an. Mit dem Bus fuhren wir eine Stunde lang bis zu unserer Unterkunft, dem Hotel Regina direkt an der Votiv Kirche. Durch die tolle Lage waren wir in kürzester Zeit fußläufig in der Innenstadt und auch U-Bahn und Straßenbahn fuhren direkt vor unserer Tür.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen und uns etwas frisch gemacht hatten, zogen wir direkt los. Mit einer kleinen Stärkung und nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten (die vielleicht auf eine kleine Rechts-Links-Schwäche meinerseits zurückzuführen sind) gelangten wir in die Innenstadt. Diese war kaum 5 Minuten entfernt.
Unser erster Programmpunkt des Tages war die Staatsbibliothek mit ihrem faszinierenden Prunksaal, der an sich schon ein Besuch Wert ist. Hinzu gab es eine große Ausstellung zu den Freimaurern und was uns noch mehr interessierte: einige Faksimilien, die wir uns begeistert ansahen (Unsere Begeisterung zu Faksimilien begann hier bei der Ausstellung des Sobieski-Stundenbuchs).
Nach einem kurzen Besuch in der Salvatorianerkirche St. Michael, die eine sehr spannende Geschichte hat, sind wir die Kärtnerstraße entlang zum Literaturmuseum gelaufen. Dort gab es zwei besondere Ausstellungen: Im Rausch des Schreibens von Musil bis Bachmann und die Dauerausstellung über die österreichische Literatur ab dem Ende des 18. Jahrhunderts. Mehr über das Literaturmuseum, neue Ausstellungen und Veranstaltungen findet ihr hier.
Dort verbrachten wir den halben Nachmittag und waren anschließend entsprechend ausgehungert. Also aßen wir etwas in dem bekannten Kult-Cafe Landmann, bevor wir uns zum Höhepunkt unseres Tages aufmachenten: unser erster Besuch im Burgtheater! Am heutigen Tag stand eine Lesung von Goethes Hermann & Dorothea an. Gelesen wurde von Maria Happel und Martin Schwab. Da ich das Stück zuvor noch nicht kannte, fielen mir die häufig wechselnde Textaufteilung schwer, die auch inmitten den Dialogen geschah. Zum einen brachten sie Dynamik, erschwerten mir jedoch auch das Verständnis.
Zum krönenden Abschluss fanden wir noch einen Platz in einer Weinbar gegenüber von der Votivkirche und tranken einen wunderbaren Wein.
An Tag 2 hatte ich uns viel vorgenommen. So schliefen wir auch nicht zu lang und starteten mit der neben dem Hotel gelegenen Votivkirche. Die hohen Streben beeindruckten mich sehr und gaben einem das Gefühl, als würde die Kirche bis in den Himmel reichen. Danach besuchten wir die Uni, die fast gegenüber von "unserer" Weinbar liegt. Wir schlenderten ein wenig durch den Innenhof, in dem unzählige Skulpturen von ehemaligen Professoren ausgestellt sind. Bei dieser tollen und der schönen Stadt reizt es mich geradezu danach ein Auslandssemester hier zu verbringen.
Nun ging es weiter zu meinem Highlight der ganzen Reise: Die Albertina begeistert alleine schon durch ihre Architektur und die Treppe, die wir sofort erklommen haben.
Angekommen zerrte ich uns fast 4 Stunden durch alle Ausstellungen. Angefangen mit Bruegels Zeichnungen, für die ich mir am liebsten eine an den Kassen ausgelegte Lupe kaufen wollte, um die Einzelheiten noch besser stehen zu können (dies wurde mir jedoch untersagt), ging es weiter zu Raffael. Diese Ausstellung war natürlich extrem stark besucht, so dass man nur einen Blick auf die Werke erhaschen konnte. Die letzte Ausstellung "Monet bis Picasso" zeigt ausgewählte Werke der klassischen Moderne. Schwerpunkte liegen auf dem Impressionalismus, den blauen Reitern und natürlich Picasso.
Weiter ging es in die Kärtnerstraße entlang, denn wir konnten es uns nicht nehmen lassen noch einen Blick in den Stephansdom zu werfen.Völlig geschafft ruhten wir uns ein wenig auf dem Sigmund-Freud-Platz aus, wo wir die warme Sonnenstrahlen genossen. Im Laufe des Tages waren die AIEP-Mitglieder eingetroffen und es gab eine Begrüßungsfeier mit Abendessen im Hotel.
Der Freitag begann (zu früh) mit den country reports. Nach einer kleinen Pause hielt Janet Clark einen Vortrag über den deutschen Buchmarkt und die Problematik, die die E-Book-Flatrates mit sich bringt.
Nach einem kleinen Mittagessen stahl ich mich davon, um zwei Stunden im Sissimuseum zu verbringen. Glücklicherweise traf ich in einem Raum auf eine sehr freundliche Museumsführerin, die einiges über Sissi und ihre Zeit in Ungarn erzählte. Der Zuhörergruppe schloss ich mich diskret an.
Im Museum war ein kleines Gedicht ausgestellt, das die Kaiserin selbst über ihre Zeit am Hof geschrieben und ihre Hofdamen ein wenig auf den Arm genommen hat:
Wir trafen uns in der Innenstadt und liefen durch die Stadt zu einem Thalia, um noch ein wenig von der Stadt zu sehen. Denn nach einem schnellen Abendessen lasen dort die vier AIEP-Mitglieder Jutta Motz, Sabina Naber, Jo Kramer und Jürgen Ehlers aus ihren neuesten Büchern vor, die wir uns direkt kauften.
Auch diesen tollen Abend ließen wir in der Weinbar ausklingen.
Tag 4 begann mit einem Vortrag von Claudia Zottmann "Pricavy in the world wide web" und handelte davon, wie viele Daten und "Spuren" man im Internet hinterlässt, ohne dass man es bemerkt. Am Mittag liefen wir zum Museumsquartier und sammelten einige Eindrücke in der Gemäldegalerie und der Antikensammlung. Eine große Freude, diese Werke ein Mal mit eigenen Augen gesehen zu haben, waren der Frühling und Feuer von Archimboldo. Ich habe sogar ein Bild von ihm gepuzzelt.
Einen kleinen Snack im Museumscafé später eilten wir zum Hotel zurück, um punktlich den Treffpunkt der Rundführung "Murderer, Witches, Hangmen" zu erreichen. Mit einer freundlichen Stadtführerin folgten wir den Spuren der Rechtssprechung und besahen Hängplätze und hörten Geschichten von der "Blutgräfin" oder Foltertaktiken im Mittelalter. Die Rundtour war äußerst spannend und wir können sie jedem herzlichst empfehlen. Dennoch war es mit der Zeit doch ein wenig kühl geworden, so dass wir voller Vorfreude den Esterhazykeller betraten, wo uns ein großes Festmahl an Wiener Schnitzel auf uns wartete.
Bevor wir uns am Abreisetag zum Flughafen aufmachen mussten, stand noch ein letzter Programmpunkt an: Wir nahmen an der Kanaltour "the 3rd man" teil, benannt nach dem gleichnamigen Film mit Orson Welles. Nachdem wir uns mit einem Helm mit Kopflampe ausgerüstet hatten, stiegen wir in die Kanalisation herab. Dort konnten wir uns einige Schauplätze des Filmklassikers ansehen und noch einiges über die Kanalisation Wiens erfahren. Nun mussten wir uns von Wien verabschieden.
Eure Vorleser <3
Heute berichten wir euch vom Treffen der AIEP in Wien, an dem wir wie im Jahr zuvor (AIEP in Unna) teilgenommen haben. Dieses Treffen haben wir auch dazu genutzt ein wenig Wien kennenzulernen.
Das Treffen war von Freitag bis Sontag angesetzt, wir reisten jedoch 2 Tage vorher, also am Mittwoch, an. Mit dem Bus fuhren wir eine Stunde lang bis zu unserer Unterkunft, dem Hotel Regina direkt an der Votiv Kirche. Durch die tolle Lage waren wir in kürzester Zeit fußläufig in der Innenstadt und auch U-Bahn und Straßenbahn fuhren direkt vor unserer Tür.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen und uns etwas frisch gemacht hatten, zogen wir direkt los. Mit einer kleinen Stärkung und nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten (die vielleicht auf eine kleine Rechts-Links-Schwäche meinerseits zurückzuführen sind) gelangten wir in die Innenstadt. Diese war kaum 5 Minuten entfernt.
Unser erster Programmpunkt des Tages war die Staatsbibliothek mit ihrem faszinierenden Prunksaal, der an sich schon ein Besuch Wert ist. Hinzu gab es eine große Ausstellung zu den Freimaurern und was uns noch mehr interessierte: einige Faksimilien, die wir uns begeistert ansahen (Unsere Begeisterung zu Faksimilien begann hier bei der Ausstellung des Sobieski-Stundenbuchs).
Zum krönenden Abschluss fanden wir noch einen Platz in einer Weinbar gegenüber von der Votivkirche und tranken einen wunderbaren Wein.
An Tag 2 hatte ich uns viel vorgenommen. So schliefen wir auch nicht zu lang und starteten mit der neben dem Hotel gelegenen Votivkirche. Die hohen Streben beeindruckten mich sehr und gaben einem das Gefühl, als würde die Kirche bis in den Himmel reichen. Danach besuchten wir die Uni, die fast gegenüber von "unserer" Weinbar liegt. Wir schlenderten ein wenig durch den Innenhof, in dem unzählige Skulpturen von ehemaligen Professoren ausgestellt sind. Bei dieser tollen und der schönen Stadt reizt es mich geradezu danach ein Auslandssemester hier zu verbringen.
Nun ging es weiter zu meinem Highlight der ganzen Reise: Die Albertina begeistert alleine schon durch ihre Architektur und die Treppe, die wir sofort erklommen haben.
Angekommen zerrte ich uns fast 4 Stunden durch alle Ausstellungen. Angefangen mit Bruegels Zeichnungen, für die ich mir am liebsten eine an den Kassen ausgelegte Lupe kaufen wollte, um die Einzelheiten noch besser stehen zu können (dies wurde mir jedoch untersagt), ging es weiter zu Raffael. Diese Ausstellung war natürlich extrem stark besucht, so dass man nur einen Blick auf die Werke erhaschen konnte. Die letzte Ausstellung "Monet bis Picasso" zeigt ausgewählte Werke der klassischen Moderne. Schwerpunkte liegen auf dem Impressionalismus, den blauen Reitern und natürlich Picasso.
Weiter ging es in die Kärtnerstraße entlang, denn wir konnten es uns nicht nehmen lassen noch einen Blick in den Stephansdom zu werfen.Völlig geschafft ruhten wir uns ein wenig auf dem Sigmund-Freud-Platz aus, wo wir die warme Sonnenstrahlen genossen. Im Laufe des Tages waren die AIEP-Mitglieder eingetroffen und es gab eine Begrüßungsfeier mit Abendessen im Hotel.
Der Freitag begann (zu früh) mit den country reports. Nach einer kleinen Pause hielt Janet Clark einen Vortrag über den deutschen Buchmarkt und die Problematik, die die E-Book-Flatrates mit sich bringt.
Nach einem kleinen Mittagessen stahl ich mich davon, um zwei Stunden im Sissimuseum zu verbringen. Glücklicherweise traf ich in einem Raum auf eine sehr freundliche Museumsführerin, die einiges über Sissi und ihre Zeit in Ungarn erzählte. Der Zuhörergruppe schloss ich mich diskret an.
Im Museum war ein kleines Gedicht ausgestellt, das die Kaiserin selbst über ihre Zeit am Hof geschrieben und ihre Hofdamen ein wenig auf den Arm genommen hat:
Hofball
Denn mein vielgeplagter Geist
Wird noch ärger jetzt belastet
Und mit Wiener Tratsch gespeist.
Nah´n ja doch die höchsten Namen
Unsrer Aristokratie,
Sternkreuz - und Palastes Damen;
(Fett und meistens dumm sind sie).
Oh ich kenn` Euer Gebaren!
Weiss, wie Ihr mich schwer geschmäht
Schon seit meinen Jugendjahren
Und Euch fromm dabei verdreht.
Ja, auf andere die Steine
Werfen könnt ihr meisterlich!
Unter falschem Heil´genscheine
Thut man dann so gütlich sich
Winterlieder 1887
Wir trafen uns in der Innenstadt und liefen durch die Stadt zu einem Thalia, um noch ein wenig von der Stadt zu sehen. Denn nach einem schnellen Abendessen lasen dort die vier AIEP-Mitglieder Jutta Motz, Sabina Naber, Jo Kramer und Jürgen Ehlers aus ihren neuesten Büchern vor, die wir uns direkt kauften.
Auch diesen tollen Abend ließen wir in der Weinbar ausklingen.
Tag 4 begann mit einem Vortrag von Claudia Zottmann "Pricavy in the world wide web" und handelte davon, wie viele Daten und "Spuren" man im Internet hinterlässt, ohne dass man es bemerkt. Am Mittag liefen wir zum Museumsquartier und sammelten einige Eindrücke in der Gemäldegalerie und der Antikensammlung. Eine große Freude, diese Werke ein Mal mit eigenen Augen gesehen zu haben, waren der Frühling und Feuer von Archimboldo. Ich habe sogar ein Bild von ihm gepuzzelt.
Einen kleinen Snack im Museumscafé später eilten wir zum Hotel zurück, um punktlich den Treffpunkt der Rundführung "Murderer, Witches, Hangmen" zu erreichen. Mit einer freundlichen Stadtführerin folgten wir den Spuren der Rechtssprechung und besahen Hängplätze und hörten Geschichten von der "Blutgräfin" oder Foltertaktiken im Mittelalter. Die Rundtour war äußerst spannend und wir können sie jedem herzlichst empfehlen. Dennoch war es mit der Zeit doch ein wenig kühl geworden, so dass wir voller Vorfreude den Esterhazykeller betraten, wo uns ein großes Festmahl an Wiener Schnitzel auf uns wartete.
Bevor wir uns am Abreisetag zum Flughafen aufmachen mussten, stand noch ein letzter Programmpunkt an: Wir nahmen an der Kanaltour "the 3rd man" teil, benannt nach dem gleichnamigen Film mit Orson Welles. Nachdem wir uns mit einem Helm mit Kopflampe ausgerüstet hatten, stiegen wir in die Kanalisation herab. Dort konnten wir uns einige Schauplätze des Filmklassikers ansehen und noch einiges über die Kanalisation Wiens erfahren. Nun mussten wir uns von Wien verabschieden.
Eure Vorleser <3
Ich beneide euch um eure schöne Reise. Wien ist wirklich eine Reise wert. Gerne erinnere ich mich an ein Konzert im Musikverein, in dem ich vor Jahren mit einer befreundeten Wienerin war. Im Musikverein findet immer das Neujahrskonzert statt und die großen Kristallüster, die auch auf einem eurer Bilder zu sehen sind, machen den Raum sehr festlich. Eine schöne Erinnerung. Danke für den tollen Bericht und liebe Grüße
AntwortenLöschenUschi