Original: Kitchens of the Great Midwest ,2015
[Roman]
Bei diesem Buch gefiel mir Cover und Titel auf den ersten Blick und zum Glück erfüllt es die süße Verlockung, die von ihm ausgeht. Man muss nur über das Cover streicheln und schon hat man die erste angenehme sinnliche Erfahrung.
Eva Thorvald ist eine exzellente Köchin mit unglaublichen Geschmacksnerven. Als 11 jährige verdient sie sich Geld, indem scharfe Chilis im Kleiderschrank züchtet und an ein mexikanisches Restaurant verkauft. Leider hat es Eva im Leben nicht leicht. Sie ist intelligent, sehr groß und kräftig, zwar schüchtern, scheint aber genau zu wissen, wo es langgeht. Damit verunsichert sie viele ihrer Mitmenschen oder macht sie neidisch. Ihr Vater Lars Thorvald war auch ein guter Koch und vergötterte Eva, stirbt aber am Weihnachtstag, als er das norwegische Nationalgericht „Lutefisk“ die Wohnungstreppen hochträgt. Eva Mutter macht sich weniger aus guter Küche, aber sie kann zu jedem Gericht den passenden Wein empfehlen. Da sie sich in der Mutterrolle nicht glücklich fühlt, und keine schlechte und unzufriedenen Mutter sein will, verlässt sie Lars und Eva mit einem Sommelier, der aber bald darauf sie wieder verlässt.
Eva wächst bei Lars Bruder Jarl und dessen Frau Fiona auf, die Eva lieben, aber nicht richtig verstehen. Sie begnügen sich mit Fast-Food und können Evas Gelüste nach richtigem Essen nicht nachvollziehen. Fiona stirbt als Eva 14 Jahre alt ist und Eva kümmert sich fortan um ihren kranken, vermutlich alkoholabhängigen Vater. Sie verlässt frühzeitig die Schule um Geld zu verdienen und lernt in einigen guten Restaurants kochen, da die Besitzer Evas Geschmackssinn und Kochkünste schnell zu schätzen lernen. Eva entwickelt sich zu berühmten Köchin von Pop-up Dinner, für die man viel zahlen und lange warten muss. Das Buch erzählt aber nicht nur Evas Geschichte, sondern auch die, der sie begleitenden Menschen. Immer wieder erfahren wir etwas aus dem Leben ihrer Cousinen und Cousins, Ihrer Freunde oder Bekannten. Vieles hat dabei mit Essenc aus dem Mittleren Westen zu tuen, aber es sind auch Geschichten von normalen Leuten und deren Leben im Mittleren Westen.
Die Küche des Mittleren Westes ist ein sehr schönes Buch über Essen und Menschen, deren Träume, Sehsüchte und machmal auch Versagen. Es ist in einer tollen, unsentimentalen Sprache geschrieben und ich hätte gerne noch viel mehr von diesen Leuten im Mittleren Westen gelesen.
Diogenes, 2016; Aus dem Amerikanischen von Anna-Nina Kroll
Seiten 423, Euro 24,00; Hardcover
[Roman]
Bei diesem Buch gefiel mir Cover und Titel auf den ersten Blick und zum Glück erfüllt es die süße Verlockung, die von ihm ausgeht. Man muss nur über das Cover streicheln und schon hat man die erste angenehme sinnliche Erfahrung.
Eva Thorvald ist eine exzellente Köchin mit unglaublichen Geschmacksnerven. Als 11 jährige verdient sie sich Geld, indem scharfe Chilis im Kleiderschrank züchtet und an ein mexikanisches Restaurant verkauft. Leider hat es Eva im Leben nicht leicht. Sie ist intelligent, sehr groß und kräftig, zwar schüchtern, scheint aber genau zu wissen, wo es langgeht. Damit verunsichert sie viele ihrer Mitmenschen oder macht sie neidisch. Ihr Vater Lars Thorvald war auch ein guter Koch und vergötterte Eva, stirbt aber am Weihnachtstag, als er das norwegische Nationalgericht „Lutefisk“ die Wohnungstreppen hochträgt. Eva Mutter macht sich weniger aus guter Küche, aber sie kann zu jedem Gericht den passenden Wein empfehlen. Da sie sich in der Mutterrolle nicht glücklich fühlt, und keine schlechte und unzufriedenen Mutter sein will, verlässt sie Lars und Eva mit einem Sommelier, der aber bald darauf sie wieder verlässt.
Eva wächst bei Lars Bruder Jarl und dessen Frau Fiona auf, die Eva lieben, aber nicht richtig verstehen. Sie begnügen sich mit Fast-Food und können Evas Gelüste nach richtigem Essen nicht nachvollziehen. Fiona stirbt als Eva 14 Jahre alt ist und Eva kümmert sich fortan um ihren kranken, vermutlich alkoholabhängigen Vater. Sie verlässt frühzeitig die Schule um Geld zu verdienen und lernt in einigen guten Restaurants kochen, da die Besitzer Evas Geschmackssinn und Kochkünste schnell zu schätzen lernen. Eva entwickelt sich zu berühmten Köchin von Pop-up Dinner, für die man viel zahlen und lange warten muss. Das Buch erzählt aber nicht nur Evas Geschichte, sondern auch die, der sie begleitenden Menschen. Immer wieder erfahren wir etwas aus dem Leben ihrer Cousinen und Cousins, Ihrer Freunde oder Bekannten. Vieles hat dabei mit Essenc aus dem Mittleren Westen zu tuen, aber es sind auch Geschichten von normalen Leuten und deren Leben im Mittleren Westen.
Die Küche des Mittleren Westes ist ein sehr schönes Buch über Essen und Menschen, deren Träume, Sehsüchte und machmal auch Versagen. Es ist in einer tollen, unsentimentalen Sprache geschrieben und ich hätte gerne noch viel mehr von diesen Leuten im Mittleren Westen gelesen.
Diogenes, 2016; Aus dem Amerikanischen von Anna-Nina Kroll
Seiten 423, Euro 24,00; Hardcover
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Evas Leidenschaft vom Kochen und gutem Essen klingt wirklich sehr interessant. Vorlieben für Gutes Essen, kann ich immer nachvollziehen:) Und ein sehr schönes Foto übrigens!
AntwortenLöschenLiebste Grüße,
Sonja von https://searchingforkitsch.blogspot.de