Krimi // Orignial: Racket // 2018
Argument Verlag // 2018 // aus dem Französischen von Iris Konopik
397 Seiten // € 20 // Hardcover
Noria Ghozali, erfahrene Polizeikommissarin mit algerischen Wurzeln, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Als sie nach Jahren wieder Kontakt mit Ihrer arabischen Familie hat, erfährt sie, dass ihr kleiner Bruder sich radikalisiert hat. Pflichtgemäß meldet sie diese Entwicklung und muß am nächsten Tag die Abteilung Terrorismusbekämpfung verlassen. So kommt sie in die nachrichtendienstliche Abteilung wirtschaftliche Sicherheit, die für sie absolutes Neuland darstellt. Sie findet aber mit ihren beiden Mitarbeitern, dem eher glamourösen Reverdy und dem biederen Lainé, ein ausgezeichnetes Team vor, auf das sie sich verlassen kann.
Die drei kommen einem Wirtschaftskrimi auf die Spur, der Übernahme des französischen Energieunternehmens Orstam durch den amerikanischen Konkurrenten PE. Orstram verfügt über besondere Expertise im Kraftwerksbau, auch von Atomkraftwerken, und wird damit zur Zielscheibe für PE. Zunächst wird ein leitender Angestellter Orstrams bei der Einreise in die USA festgenommen. Die US Behörden werfen ihm Bestechung aber auch Unzucht mit einer Minderjährigen vor. Im weiteren Verlauf werden alle Orstram Mitarbeiter, die ein Risiko für die Übernahme darstellen können, ausgeschaltet. Der Konzernchef ist bereits zuvor durch eine Melange aus Erpressung und Bestechung gefügig gemacht worden. PE wird bei seinem Vorhaben nicht nur tatkräftig durch die CIA unterstützt, sondern man bedient sich auch zwielichtiger krimineller Figuren.
Ghozalis Team ermittelt geschickt. Dabei kommen Ihnen die Erkenntnisse aus dem Mordfall Ludovic Castelvieux zugute. Eigentlich ist das Team hierfür gar nicht zuständig. Aber Castelvieux, der in großem Stile auf den Cayman Inseln Geld gewaschen hat und vor seinen einstigen Auftraggeber nach Paris fliehen muss, hat den ihm bekannten Lainé nach seiner Flucht kontaktiert. Lainé wird mißtrauisch, als Castelvieux sich nicht mehr meldet.
Das Team bedient sich nicht nur legaler Methoden, so werden - typisch für Manottis Romane - Wohnungen ohne Durchsuchungsbefehle in Augenschein genommen. Ghozalis Truppe gelingt es alle Erkenntnisse über den halbseidenen Deal zusammenzutragen, aber die französische Politik wird aus Dummheit oder Furcht vor den Amerikaner nicht aktiv. Resigniert beschließt Ghozali schließlich sich in Zukunft ein anderes Betätigungsfeld zu suchen.
Typisch für einen Manotti stehen nicht einzelne Personen sondern ein zeitgeschichtliches Ereignis im Vordergrund des Buches. So diente die Übernahme der Alstom Energiesparte durch den US – Konzern General Electric als Vorbild.
Manotti war von Haus aus Professorin für Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit an verschiedenen Pariser Universitäten. Noria Ghozali trat bereits als Protagonisten früherer Manotti Romane in Erscheinung (so in Roter Glamour und Einschlägig Bekannt) und auch mit dem inzwischen pensionierten Kommissar Daquin (aus Hartes Pflaster) darf der Leser in Kesseltreiben ein kurzes Wiedersehen feiern. Zusammengefaßt: Wieder ein ausgezeichneter Manotti knappe Sprache, schnelle Szenenwechsel, gründlich recherchiert, nichts für zart besaitete Leser!
Argument Verlag // 2018 // aus dem Französischen von Iris Konopik
397 Seiten // € 20 // Hardcover
Noria Ghozali, erfahrene Polizeikommissarin mit algerischen Wurzeln, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Als sie nach Jahren wieder Kontakt mit Ihrer arabischen Familie hat, erfährt sie, dass ihr kleiner Bruder sich radikalisiert hat. Pflichtgemäß meldet sie diese Entwicklung und muß am nächsten Tag die Abteilung Terrorismusbekämpfung verlassen. So kommt sie in die nachrichtendienstliche Abteilung wirtschaftliche Sicherheit, die für sie absolutes Neuland darstellt. Sie findet aber mit ihren beiden Mitarbeitern, dem eher glamourösen Reverdy und dem biederen Lainé, ein ausgezeichnetes Team vor, auf das sie sich verlassen kann.
Die drei kommen einem Wirtschaftskrimi auf die Spur, der Übernahme des französischen Energieunternehmens Orstam durch den amerikanischen Konkurrenten PE. Orstram verfügt über besondere Expertise im Kraftwerksbau, auch von Atomkraftwerken, und wird damit zur Zielscheibe für PE. Zunächst wird ein leitender Angestellter Orstrams bei der Einreise in die USA festgenommen. Die US Behörden werfen ihm Bestechung aber auch Unzucht mit einer Minderjährigen vor. Im weiteren Verlauf werden alle Orstram Mitarbeiter, die ein Risiko für die Übernahme darstellen können, ausgeschaltet. Der Konzernchef ist bereits zuvor durch eine Melange aus Erpressung und Bestechung gefügig gemacht worden. PE wird bei seinem Vorhaben nicht nur tatkräftig durch die CIA unterstützt, sondern man bedient sich auch zwielichtiger krimineller Figuren.
Ghozalis Team ermittelt geschickt. Dabei kommen Ihnen die Erkenntnisse aus dem Mordfall Ludovic Castelvieux zugute. Eigentlich ist das Team hierfür gar nicht zuständig. Aber Castelvieux, der in großem Stile auf den Cayman Inseln Geld gewaschen hat und vor seinen einstigen Auftraggeber nach Paris fliehen muss, hat den ihm bekannten Lainé nach seiner Flucht kontaktiert. Lainé wird mißtrauisch, als Castelvieux sich nicht mehr meldet.
Das Team bedient sich nicht nur legaler Methoden, so werden - typisch für Manottis Romane - Wohnungen ohne Durchsuchungsbefehle in Augenschein genommen. Ghozalis Truppe gelingt es alle Erkenntnisse über den halbseidenen Deal zusammenzutragen, aber die französische Politik wird aus Dummheit oder Furcht vor den Amerikaner nicht aktiv. Resigniert beschließt Ghozali schließlich sich in Zukunft ein anderes Betätigungsfeld zu suchen.
Typisch für einen Manotti stehen nicht einzelne Personen sondern ein zeitgeschichtliches Ereignis im Vordergrund des Buches. So diente die Übernahme der Alstom Energiesparte durch den US – Konzern General Electric als Vorbild.
Manotti war von Haus aus Professorin für Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit an verschiedenen Pariser Universitäten. Noria Ghozali trat bereits als Protagonisten früherer Manotti Romane in Erscheinung (so in Roter Glamour und Einschlägig Bekannt) und auch mit dem inzwischen pensionierten Kommissar Daquin (aus Hartes Pflaster) darf der Leser in Kesseltreiben ein kurzes Wiedersehen feiern. Zusammengefaßt: Wieder ein ausgezeichneter Manotti knappe Sprache, schnelle Szenenwechsel, gründlich recherchiert, nichts für zart besaitete Leser!
Für das Rezensions-exemplar danken wir:
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