Krimi // Original: The Devils Share
Pendragon Verlag // 2019 // aus dem Amerikanischen übersetzt von Alf Mayer // Deutsche Erstausgabe
320 Seiten // 17,00 Euro // Klappenbroschur
Nach nur einem Jahr ist Crissa Stone zurück. Der letzte Job ist etwas mehr als nicht nur ganz so gelaufen wie geplant und sie arbeitet noch immer daran, ihre große Liebe Wayne aus dem Gefängnis zu boxen, sodass Crissa neue Einnahmen immer willkommen heißt.
Da kommt ihr der Auftrag an der Westküste sehr gelegen. Ein wohlhabender Kunstsammler hat sich dazu entschieden, seine illegal beschaffen Kunstwerke nicht in ihr Heimatland - den Irak - zurückzuüberführen, sondern sie an einen Interessenten für gutes Geld zu überlassen. Crissa soll einen Kunstraub fingieren und die "Beute" zu einem Hafen bringen. Den Rest erledigen andere. Crissa plant den Coup selbst, sie ist der Boss. Ein geringes Risiko, wenn alles gut geplant ist. Doch wenn sie selbst der Boss ist, liegt auch die ganze Verantwortung bei ihr.
Zum ersten Mal können wir Crissa dabei verfolgen wie sie einen Coup selbst plant. Unter der sechsköpfigen Crew findet sich auch ein alter bekannter, Bobby Chance, wieder, und zwei Männer von Crissas Auftraggeber, Randy Hicks und Sandoval. Die Runde schließen Keegan und McBride, beide eher wortkarge Typen, doch von einer vertrauenswürdigen Stelle empfohlen. Die Männer verstehen sich von Beginn an eher schlecht, doch Crissa hält die Lage unter Kontrolle, was ihr sehr gut gelingt. Bis zum eigentlichen Job, wo plötzlich ein Schuss fällt, der nie hätte fallen sollen.
Doch daneben hat Crissa noch andere Sorgen. Denn Wayne will Crissa immer wieder dazu auffordern, sich von ihm abzuwenden und ein glückliches Leben ohne ihn zu führen. Dass dies für Crissa nicht in Betracht kommt, versucht sie ihm immer wieder klar zu machen.
"Ich will deinen Segen, das weißt du. Ich bin ganz auf mich gestellt. Ich muss dich auf meiner Seite wissen, auch wenn wir nicht zusammen sind. Ich brauche das."
Sie fühlte die Entfernung zwischen ihnen zunehmen. Sei ruhig, sagte sie sich. Ruiniere nicht die wenige Zeit, die wir haben. Sie beugte sich vor, um seine Hand wieder zu berühren, stoppte sich.
Er sah sie einen Moment lang an, sein Gesicht wurde weicher. Er lehnte sich wieder nach vorne.
"Ich bin immer auf deiner Seite, Rote. Aber wie gesagt, ich mache mir Sorgen. ich hätte mir gewünscht, dass du zuerst zu mir gekommen wärst, bevor du zugesagt hast."
"Dafür war keine Zeit. Und wie du gesagt hast, ich bin jetzt allein dort draußen. Ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen."
"Ich weiß."
"Eines Tages werde ich dich hier herausholen und uns irgendwo einen Platz zum Leben suchen. Zusammen. Aber das wird Geld kosten. Viel Geld."
"Besser, wenn du es für dich ausgibst und ein neues Leben anfängst."
Crissa zeigt wieder, dass sie eigentlich ein viel zu weiches Herz für eine Kriminelle hat. Doch gerade das macht sie so sympathisch. Sie ist intelligent, smart und emotional, ihr fehlt lediglich die Kaltblütigkeit. Vor allem die Konstellation mit Bobby Chance hat mir sehr gut gefallen. Denn Chance scheint Crissa sehr gut einschätzen zu können und gerade deswegen mit ihr zusammenzuarbeiten.
Auch Randy war mir von Beginn auf eine merkwürdige Art sympathisch. In einer Weise wirkte er schon am Anfang der Vorbereitungen innerlich ein wenig zerrissen. Er hat eine schwere Aufgabe vor sich, die er lieber nicht tun würde. Dies zeigt sich nach außen wohl am meisten an seinem erhöhten Alkoholkonsum. Doch im Gegensatz zu Crissa ist Hicks skrupellos. Und das macht ihn unberechenbar.
Der Teufel will mehr ist ein neuer, mitreißender Kriminalroman um Crissa Stone - die smarteste, intelligenteste und emotionalste Gangsterin, die ich kenne und meine Lieblingskriminelle. Auch wenn dies vorerst der letzte Teil von Crissa Stone ist, lässt mich das Ende weiter hoffen, dass Wallace Stroby seine Entscheidung vielleicht nochmal überdenkt.
Wir danken dem Pendragon Verlag für das Rezensionsexemplar.
Mehr von Crissa Stone:
Wallace Stroby: Kalter Schuss ins Herz (Band 1)
Wallace Stroby: Geld ist nicht genug (Band 2)
Wallace Stroby: Fast ein guter Plan (Band 3)
Pendragon Verlag // 2019 // aus dem Amerikanischen übersetzt von Alf Mayer // Deutsche Erstausgabe
320 Seiten // 17,00 Euro // Klappenbroschur
Nach nur einem Jahr ist Crissa Stone zurück. Der letzte Job ist etwas mehr als nicht nur ganz so gelaufen wie geplant und sie arbeitet noch immer daran, ihre große Liebe Wayne aus dem Gefängnis zu boxen, sodass Crissa neue Einnahmen immer willkommen heißt.
Da kommt ihr der Auftrag an der Westküste sehr gelegen. Ein wohlhabender Kunstsammler hat sich dazu entschieden, seine illegal beschaffen Kunstwerke nicht in ihr Heimatland - den Irak - zurückzuüberführen, sondern sie an einen Interessenten für gutes Geld zu überlassen. Crissa soll einen Kunstraub fingieren und die "Beute" zu einem Hafen bringen. Den Rest erledigen andere. Crissa plant den Coup selbst, sie ist der Boss. Ein geringes Risiko, wenn alles gut geplant ist. Doch wenn sie selbst der Boss ist, liegt auch die ganze Verantwortung bei ihr.
Zum ersten Mal können wir Crissa dabei verfolgen wie sie einen Coup selbst plant. Unter der sechsköpfigen Crew findet sich auch ein alter bekannter, Bobby Chance, wieder, und zwei Männer von Crissas Auftraggeber, Randy Hicks und Sandoval. Die Runde schließen Keegan und McBride, beide eher wortkarge Typen, doch von einer vertrauenswürdigen Stelle empfohlen. Die Männer verstehen sich von Beginn an eher schlecht, doch Crissa hält die Lage unter Kontrolle, was ihr sehr gut gelingt. Bis zum eigentlichen Job, wo plötzlich ein Schuss fällt, der nie hätte fallen sollen.
Doch daneben hat Crissa noch andere Sorgen. Denn Wayne will Crissa immer wieder dazu auffordern, sich von ihm abzuwenden und ein glückliches Leben ohne ihn zu führen. Dass dies für Crissa nicht in Betracht kommt, versucht sie ihm immer wieder klar zu machen.
"Ich will deinen Segen, das weißt du. Ich bin ganz auf mich gestellt. Ich muss dich auf meiner Seite wissen, auch wenn wir nicht zusammen sind. Ich brauche das."
Sie fühlte die Entfernung zwischen ihnen zunehmen. Sei ruhig, sagte sie sich. Ruiniere nicht die wenige Zeit, die wir haben. Sie beugte sich vor, um seine Hand wieder zu berühren, stoppte sich.
Er sah sie einen Moment lang an, sein Gesicht wurde weicher. Er lehnte sich wieder nach vorne.
"Ich bin immer auf deiner Seite, Rote. Aber wie gesagt, ich mache mir Sorgen. ich hätte mir gewünscht, dass du zuerst zu mir gekommen wärst, bevor du zugesagt hast."
"Dafür war keine Zeit. Und wie du gesagt hast, ich bin jetzt allein dort draußen. Ich muss meine eigenen Entscheidungen treffen."
"Ich weiß."
"Eines Tages werde ich dich hier herausholen und uns irgendwo einen Platz zum Leben suchen. Zusammen. Aber das wird Geld kosten. Viel Geld."
"Besser, wenn du es für dich ausgibst und ein neues Leben anfängst."
Crissa zeigt wieder, dass sie eigentlich ein viel zu weiches Herz für eine Kriminelle hat. Doch gerade das macht sie so sympathisch. Sie ist intelligent, smart und emotional, ihr fehlt lediglich die Kaltblütigkeit. Vor allem die Konstellation mit Bobby Chance hat mir sehr gut gefallen. Denn Chance scheint Crissa sehr gut einschätzen zu können und gerade deswegen mit ihr zusammenzuarbeiten.
Auch Randy war mir von Beginn auf eine merkwürdige Art sympathisch. In einer Weise wirkte er schon am Anfang der Vorbereitungen innerlich ein wenig zerrissen. Er hat eine schwere Aufgabe vor sich, die er lieber nicht tun würde. Dies zeigt sich nach außen wohl am meisten an seinem erhöhten Alkoholkonsum. Doch im Gegensatz zu Crissa ist Hicks skrupellos. Und das macht ihn unberechenbar.
Der Teufel will mehr ist ein neuer, mitreißender Kriminalroman um Crissa Stone - die smarteste, intelligenteste und emotionalste Gangsterin, die ich kenne und meine Lieblingskriminelle. Auch wenn dies vorerst der letzte Teil von Crissa Stone ist, lässt mich das Ende weiter hoffen, dass Wallace Stroby seine Entscheidung vielleicht nochmal überdenkt.
Mehr von Crissa Stone:
Wallace Stroby: Kalter Schuss ins Herz (Band 1)
Wallace Stroby: Geld ist nicht genug (Band 2)
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