Krimi // Original: Shot The Women First
Pendragon // 2018 // Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Alf Mayer
320 Seiten // 17 Euro // Klappenbroschur
Crissa Stone ist zurück! Nach Kalter Schuss ins Herz und Geld ist nicht genug nimmt der ehemalige Polizeireporter Wallace Stroby seine Leser wieder auf eine rasante Kriminalgeschichte um unsere Heldin Crissa Stone mit. Damit knüpft er an eine wundervolle spannungsreiche Reihe an und enttäuscht auch dieses Mal nicht:
Nachdem Crissa nach dem letzten Debakel (siehe Geld ist nicht genug) nahezu ihre ganze Existenz aufgeben musste, hat sie sich nun ein neues Leben aufgebaut. Sie hat wieder einiges an Geld bei Seite geschafft und leistet ihrem alten Freund Jimmy Peaches gelegentlich Gesellschaft. Dennoch schmerzt es sie, dass sie weder bei ihrer Tochter sein kann, noch nach ihrem Namenswechsel ihren Mentor und Liebhaber Wayne im Gefängnis besuchen kann. Daher macht sie das, was sie am besten kann - stehlen.
So begiebt Crissa sich zu einem neuen Coup. Es geht um die Geldübergabe eines Drogenbosses, wobei eine viertel Millionen Dollar in einem unauffälligen Auto deponiert werden. Ein SUV ist als Überwachung positioniert, doch eigentlich ist der Job zu einfach. Nach kurzem Zögern steigt Crissa mit ein und der Job geht glatt und schnell über die Bühne. Bei der Aufteilung der Beute eskaliert die Lage jedoch und Crissa kann knapp entkommen. Was sie jedoch nicht weiß ist, dass ein Drogenboss und ein ehemaliger Cop mit ganz eigenen Zielen ihr auf den Fersen sind:
Freeman hatte gesagt, es war eine Vier-Mann-Crew gewesen, jetzt waren zwei von ihnen tot. Hatten den falschen Partner erwacht oder hatten sich beim Aufteilen zerstritten. Jede Menge Möglichkeiten, was da schiefgegangen sein konnte. Mindestens zwei waren noch übrig darunter eine Frau. Und wenn einer von ihnen aus Florida war, könnte es ein anderer vielleicht auch sein.
Er schnippte die Zigarette in den Blutfleck an der Mauer. Funken sprühten, dann war sie tot.
"Jetzt versaust du gerade einen Tatort", sagte Rico.
"Diese Stadt ist ein Tatort."
"Darum lieben wir sie", erwiderte Rico.
Der englische Titel hat mir ehrlich gesagt noch besser gefallen. Denn "Shot the Women first" ist nach dem Ex-Cop Burke ein Satz den die Navy Seals des Anti-Terrorteams bei der Ausbildung zu hören bekommen. Burke begründet dies damit, dass eine Frau wo auch immer drei mal so zäh sei wie ein Mann, sie müsse ein richtig harter Hund sein. Denn das ist Crissa Stone alle mal.
Was mich an den Kriminalromanen von Stroby über Stone am meisten gefällt, ist etwas, dass Alf Mayer in seinem Nachwort mit Elmore Leonard ausdrückt "Show, dont tell." So beschreibt Stroby nicht seitenlang das Gefühlsleben seiner Charaktere, er fust die Intentionen und Gedanken, die sich beispielsweise Crissa Stone zu ihren Taten macht, in der Handlung selbst. Er zeigt eine starke selbstbewusste Frau mit Sorgen, wobei dieses Mal wohl auch ihr mütterlicher Instinkt stark durchdringt, ohne dass Crissa seitenlang sagen muss, was sie fühlt. Dieses unsichtbare Durchdringen ist "wahre Größe".
Fast ein guter Plan war wie ein richtiger Film, der vor meinem Auge ablief. Da kann man nicht so einfach mal auf Pause drücken und erst am nächsten Tag weitersehen. Spannung und Tiefe sind exzellent vereint, so dass ich das Buch in einem Tag heruntergeschlungen habe (worüber ich mich im Nachhinein ärgere, da es ja jetzt schon wieder vorbei ist). Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Crissa!
Nach einer Weile ging sie hinein, sperrte hinter sich ab. Im Schlafzimmer holte sie die .32 aus dem Holster, sah nach, ob das Magazin voll war und eine Patrone in der Kammer. Es war eine nervöse Angelegenheit, aber sonst konnte sie nicht schlafen. In den letzten Monaten hatte sie den wiederkehrenden Traum von einem Schatten, der aus dem Dunkeln kam, während sie wieder und wieder der Anzug einer leeren Pistole betätigte.
Aber das waren nur Träume. Sie steckte die Waffe ins Holster zurück. Sie war jetzt zu Hause. Sicher. Dieses Mal.
Weitere Kriminalromane aus der Chrissa-Stone-Reihe:
Wallace Stroby: Kalter Schuss ins Herz [erschienen im Pendragon Verlag 2015]
Wallace Stroby: Geld ist nicht genug [erschienen im Pendragon Verlag 2017]
Pendragon // 2018 // Aus dem Amerikanischen übersetzt und mit einem Nachwort von Alf Mayer
320 Seiten // 17 Euro // Klappenbroschur
Crissa Stone ist zurück! Nach Kalter Schuss ins Herz und Geld ist nicht genug nimmt der ehemalige Polizeireporter Wallace Stroby seine Leser wieder auf eine rasante Kriminalgeschichte um unsere Heldin Crissa Stone mit. Damit knüpft er an eine wundervolle spannungsreiche Reihe an und enttäuscht auch dieses Mal nicht:
Nachdem Crissa nach dem letzten Debakel (siehe Geld ist nicht genug) nahezu ihre ganze Existenz aufgeben musste, hat sie sich nun ein neues Leben aufgebaut. Sie hat wieder einiges an Geld bei Seite geschafft und leistet ihrem alten Freund Jimmy Peaches gelegentlich Gesellschaft. Dennoch schmerzt es sie, dass sie weder bei ihrer Tochter sein kann, noch nach ihrem Namenswechsel ihren Mentor und Liebhaber Wayne im Gefängnis besuchen kann. Daher macht sie das, was sie am besten kann - stehlen.
So begiebt Crissa sich zu einem neuen Coup. Es geht um die Geldübergabe eines Drogenbosses, wobei eine viertel Millionen Dollar in einem unauffälligen Auto deponiert werden. Ein SUV ist als Überwachung positioniert, doch eigentlich ist der Job zu einfach. Nach kurzem Zögern steigt Crissa mit ein und der Job geht glatt und schnell über die Bühne. Bei der Aufteilung der Beute eskaliert die Lage jedoch und Crissa kann knapp entkommen. Was sie jedoch nicht weiß ist, dass ein Drogenboss und ein ehemaliger Cop mit ganz eigenen Zielen ihr auf den Fersen sind:
Freeman hatte gesagt, es war eine Vier-Mann-Crew gewesen, jetzt waren zwei von ihnen tot. Hatten den falschen Partner erwacht oder hatten sich beim Aufteilen zerstritten. Jede Menge Möglichkeiten, was da schiefgegangen sein konnte. Mindestens zwei waren noch übrig darunter eine Frau. Und wenn einer von ihnen aus Florida war, könnte es ein anderer vielleicht auch sein.
Er schnippte die Zigarette in den Blutfleck an der Mauer. Funken sprühten, dann war sie tot.
"Jetzt versaust du gerade einen Tatort", sagte Rico.
"Diese Stadt ist ein Tatort."
"Darum lieben wir sie", erwiderte Rico.
Der englische Titel hat mir ehrlich gesagt noch besser gefallen. Denn "Shot the Women first" ist nach dem Ex-Cop Burke ein Satz den die Navy Seals des Anti-Terrorteams bei der Ausbildung zu hören bekommen. Burke begründet dies damit, dass eine Frau wo auch immer drei mal so zäh sei wie ein Mann, sie müsse ein richtig harter Hund sein. Denn das ist Crissa Stone alle mal.
Was mich an den Kriminalromanen von Stroby über Stone am meisten gefällt, ist etwas, dass Alf Mayer in seinem Nachwort mit Elmore Leonard ausdrückt "Show, dont tell." So beschreibt Stroby nicht seitenlang das Gefühlsleben seiner Charaktere, er fust die Intentionen und Gedanken, die sich beispielsweise Crissa Stone zu ihren Taten macht, in der Handlung selbst. Er zeigt eine starke selbstbewusste Frau mit Sorgen, wobei dieses Mal wohl auch ihr mütterlicher Instinkt stark durchdringt, ohne dass Crissa seitenlang sagen muss, was sie fühlt. Dieses unsichtbare Durchdringen ist "wahre Größe".
Fast ein guter Plan war wie ein richtiger Film, der vor meinem Auge ablief. Da kann man nicht so einfach mal auf Pause drücken und erst am nächsten Tag weitersehen. Spannung und Tiefe sind exzellent vereint, so dass ich das Buch in einem Tag heruntergeschlungen habe (worüber ich mich im Nachhinein ärgere, da es ja jetzt schon wieder vorbei ist). Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Crissa!
Nach einer Weile ging sie hinein, sperrte hinter sich ab. Im Schlafzimmer holte sie die .32 aus dem Holster, sah nach, ob das Magazin voll war und eine Patrone in der Kammer. Es war eine nervöse Angelegenheit, aber sonst konnte sie nicht schlafen. In den letzten Monaten hatte sie den wiederkehrenden Traum von einem Schatten, der aus dem Dunkeln kam, während sie wieder und wieder der Anzug einer leeren Pistole betätigte.
Aber das waren nur Träume. Sie steckte die Waffe ins Holster zurück. Sie war jetzt zu Hause. Sicher. Dieses Mal.
Weitere Kriminalromane aus der Chrissa-Stone-Reihe:
Wallace Stroby: Kalter Schuss ins Herz [erschienen im Pendragon Verlag 2015]
Wallace Stroby: Geld ist nicht genug [erschienen im Pendragon Verlag 2017]
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
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