Hallo, ihr Lieben!
Zu unserer Schande müssen wir uns eingestehen, dass wir in den letzten Monaten unsere Monatsrückblicke etwas haben schweifen lassen. Und auch einen Jahresrückblick haben wir versäumt. Schande über uns! Um dies wieder gut zu machen, möchten wir euch heute (quasi als Monatsrückblick Januar und Jahresrückblick in einem) unsere Krimievents 2016 vorstellen:
Dieses Jahr trafen sich die Krimiautoren aus vielen verschiedenen Ländern im Oktober in Unna. Hier sind wir während des Stadtrundgangs zu sehen.
Vom Bahnhof Gesundbrunnen ging es mit dem ICE nach Hamm und dann ist Unna nicht mehr weit.
Das Tagungshotel Katharinenhof liegt praktischerweise direkt gegenüber dem Bahnhof und wir trafen schon auf eine nette Truppe als wir ankamen. Bis zum gemeinsamen Abendessen hatten sich fast alle Teilnehmer versammelt. Die Treffen sind unterschiedlich gut besucht, vermutlich hängt es vom zeit- und finanziellem Budget ab und sicher auch vom Tagungsort.
Die AIEP (Asociacion International de Escritores Policianos) zu deutsch „Internationale Vereinigung der Krimiscgriftsteller“ www.iacw.org wurde 1986 in Kuba von Paco Ignacio Taibo II (Mexico) und Julian Semionov (UDSSR) gegründet. AIEP sollte helfen, dass sich Schriftsteller über Grenzen und Ideologien hinweg treffen und diskutieren konnten. Auf den Sitzungen werden Informationen rund um den Krimi und das Krimischreiben, Verlage, Übersetzer und vieles andere ausgetauscht. Die Veranstaltungssprache ist Englisch.
Spezialthemen in Unna waren „Copy Right und Web Piracy“ (Schriftstellerin Nina George), „Psychology of Evil“ (Forensische Psychologin Lydia Benecke) und „Developments in Applied Toxicology and Mircobiology (Zoologin und Wissenschaftsjournalistin Eva Waiblinger).
Als absolutes Highlight lasen Sabina Naber (Österreich), Nina George und Jens Kramer (Deutschland) und Charles Den Tex (Niederlande) im Rahmen der Krimiveranstaltung „Mord am Hellweg“ aus ihren Werken in der Rohrmeisterei in Schwerte vor.
Und natürlich war es sehr toll liebe Freunde wiederzusehen und neue kennenzulernen. Die Tage vergingen viel zu schnell und wir mussten die Veranstaltung leider am Sonntag verlassen, während die AIEP noch weiter nach Hillesheim in die Eifel zog, um dort das Kriminalhaus und das Krimihotel kennenzulernen. Die offizielle Website der AIEP/IACW findet ihr unter www.iacw.org.
Ich verfolge Horst Eckerts „Krimikarriere“ schon seit er 1995 Annas Erbe im Grafit Verlag veröffentlichte. Seitdem sind zahlreiche Kurzkrimis und preisgekrönte Bücher von Horst Eckert erschienen: Annas Erbe, Grafit 1995; Bittere Delikatessen, Grafit 1996; Aufgeputscht, Grafit 1997; Finstere Seelen, Grafit 1999; Die Zwillingsfalle, Grafit 2000; Ausgezählt, Grafit 2002, Purpurland, Grafit 2003; 617 Grad Celsius, Grafit 2005; Der Absprung, Edition Nautilus 2006; Königsallee, Grafit 2007; Sprengkraft, Grafit 2011; Schwarzer Schwan, Grafit 2011; Schwarzlicht, Wunderlich 2013; Schattenboxer, Wunderlich 2015; Wolfsspinne; Wunderlich 2016.
Horst Eckert arbeitete als Fernsehreporter und investigativer Journalist und das merkt man seinen Büchern an. Alle greifen aktuelle Themen auf und sind gründlich recherchiert. Es gibt kaum einen deutschen Autor, der die Polizeiarbeit so realitätsnah, abgeklärt und zugleich spannungssteigernd in seinen Büchern darstellt.
Seine Bücher bestechen durch profunde Kenntnis des Polizeialltages und der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Eckert zeigt das der tägliche Umgang mit dem Verbrechen eine permanente charakterliche Herausforderung für die Polizisten ist. Die Ermittlungen führen über viele Irrwege nicht immer zu einer eindeutigen Aufklärung des Verbrechens. Oftmals verwischen sich die Linien in Eckerts Krimis zwischen Freund und Feind.
Eckert arbeitet mit verschiedenen Handlungssträngen und verschiedenen Zeitebenen. Dank Eckerts profunder Darstellung kann der Leser jederzeit den Überblick behalten und ihn bis zur letzten Seite fesseln.
In seinen Büchern reflektiert Eckert aktuelle politische Fragestellungen, wobei er gekonnt Facts und Fiction vermischt. So nimmt er den Leser in „Schwarzer Schwan“, was in Wirtschaftskreisen auch als Synonym für „unvorhergesehbare und unvorstellbare Ergenisse“ steht, mit in die Finanzkrise 2008. In „Schattenboxer“ geht es u.a. um den Mord an Detelef Rohweder, in Wolfsspinne schreibt er über das NSU-Geschehen.
Und wie es bei den Krimis von ihm üblich ist, bleibt er seinem Personal lange treu. Und selbst, wenn er die Protagonisten wechselt, tauchen die vertrauten Figuren oft noch als Nebenfiguren in seinen Krimis auf.
Wolfsspinne ist der dritte Fall des Düsseldorfer Kommissars Vincent Veih. Während der Lesung erläutert Eckert seinen Zuhörern Veihs Geschichte, dass er einmal über einen „normalen“ Kommissar schreiben wollte. Allerdings hat auch Veih ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter, die früher Kommunistin war und als spätere Terroristin im Gefängnis saß. Und auch Veihs unbekannter Vater scheint nicht ohne zu sein, in Wolfsspinne werden deutliche Hinweise auf ihn gelegt.
Die zweite Hauptfigur ist Bruno ist ein alter Bekannter von Veih, früherer Neonazisympathisant, dann beim Verfassungsschutz und als V-Mann in die Szene eingeschleusst. Später geht er zur Polizei und wird dann in die Drogenszene eingeschleust, wo er auf Veih trifft und wo sich die Kreise schließlich schließen.
Meine Besprechung zur Wolfsspinne könnt ihr hier auf Crime Chronicles lesen.
Eckerts Realitätsnähe und seine hautnahe und unverblümte Schilderung des Politbusiness sorgen nicht überall nur für begeisternde Zustimmung. So weist Eckert in Wolfspinne auf einige Ungereimtheiten in den Erklärungen zum NSU-Prozess hin und gibt alternative Erklärungsansätze. In der anschließenden Diskussion bekräftigt er natürlich seine Aussage, dass seine Bücher Romane seien, fiktiv und ausgedacht. Hierin ist letztlich aber ein Beleg für die Authenzität des Werkes zu sehen.
In der Lesung führte Eckert die Zuhörer gekonnt durch sein Buch. Auch für die, die das Buch noch nicht gelesen hatten, war es ein spannender und informativer Abend. Die Homepage des Autors findet ihr unter www.horsteckert.de
Zu unserer Schande müssen wir uns eingestehen, dass wir in den letzten Monaten unsere Monatsrückblicke etwas haben schweifen lassen. Und auch einen Jahresrückblick haben wir versäumt. Schande über uns! Um dies wieder gut zu machen, möchten wir euch heute (quasi als Monatsrückblick Januar und Jahresrückblick in einem) unsere Krimievents 2016 vorstellen:
AIEP: Internationales Vereinigung der Krimiautoren in Unna
Dieses Jahr trafen sich die Krimiautoren aus vielen verschiedenen Ländern im Oktober in Unna. Hier sind wir während des Stadtrundgangs zu sehen.
Vom Bahnhof Gesundbrunnen ging es mit dem ICE nach Hamm und dann ist Unna nicht mehr weit.
Das Tagungshotel Katharinenhof liegt praktischerweise direkt gegenüber dem Bahnhof und wir trafen schon auf eine nette Truppe als wir ankamen. Bis zum gemeinsamen Abendessen hatten sich fast alle Teilnehmer versammelt. Die Treffen sind unterschiedlich gut besucht, vermutlich hängt es vom zeit- und finanziellem Budget ab und sicher auch vom Tagungsort.
Die AIEP (Asociacion International de Escritores Policianos) zu deutsch „Internationale Vereinigung der Krimiscgriftsteller“ www.iacw.org wurde 1986 in Kuba von Paco Ignacio Taibo II (Mexico) und Julian Semionov (UDSSR) gegründet. AIEP sollte helfen, dass sich Schriftsteller über Grenzen und Ideologien hinweg treffen und diskutieren konnten. Auf den Sitzungen werden Informationen rund um den Krimi und das Krimischreiben, Verlage, Übersetzer und vieles andere ausgetauscht. Die Veranstaltungssprache ist Englisch.
Spezialthemen in Unna waren „Copy Right und Web Piracy“ (Schriftstellerin Nina George), „Psychology of Evil“ (Forensische Psychologin Lydia Benecke) und „Developments in Applied Toxicology and Mircobiology (Zoologin und Wissenschaftsjournalistin Eva Waiblinger).
Als absolutes Highlight lasen Sabina Naber (Österreich), Nina George und Jens Kramer (Deutschland) und Charles Den Tex (Niederlande) im Rahmen der Krimiveranstaltung „Mord am Hellweg“ aus ihren Werken in der Rohrmeisterei in Schwerte vor.
Und natürlich war es sehr toll liebe Freunde wiederzusehen und neue kennenzulernen. Die Tage vergingen viel zu schnell und wir mussten die Veranstaltung leider am Sonntag verlassen, während die AIEP noch weiter nach Hillesheim in die Eifel zog, um dort das Kriminalhaus und das Krimihotel kennenzulernen. Die offizielle Website der AIEP/IACW findet ihr unter www.iacw.org.
Lesung von Horst Eckert „Wolfsspinne“ am 15. November 2016 im Stilwerk Berlin
Horst Eckert arbeitete als Fernsehreporter und investigativer Journalist und das merkt man seinen Büchern an. Alle greifen aktuelle Themen auf und sind gründlich recherchiert. Es gibt kaum einen deutschen Autor, der die Polizeiarbeit so realitätsnah, abgeklärt und zugleich spannungssteigernd in seinen Büchern darstellt.
Seine Bücher bestechen durch profunde Kenntnis des Polizeialltages und der polizeilichen Ermittlungsarbeit. Eckert zeigt das der tägliche Umgang mit dem Verbrechen eine permanente charakterliche Herausforderung für die Polizisten ist. Die Ermittlungen führen über viele Irrwege nicht immer zu einer eindeutigen Aufklärung des Verbrechens. Oftmals verwischen sich die Linien in Eckerts Krimis zwischen Freund und Feind.
Eckert arbeitet mit verschiedenen Handlungssträngen und verschiedenen Zeitebenen. Dank Eckerts profunder Darstellung kann der Leser jederzeit den Überblick behalten und ihn bis zur letzten Seite fesseln.
In seinen Büchern reflektiert Eckert aktuelle politische Fragestellungen, wobei er gekonnt Facts und Fiction vermischt. So nimmt er den Leser in „Schwarzer Schwan“, was in Wirtschaftskreisen auch als Synonym für „unvorhergesehbare und unvorstellbare Ergenisse“ steht, mit in die Finanzkrise 2008. In „Schattenboxer“ geht es u.a. um den Mord an Detelef Rohweder, in Wolfsspinne schreibt er über das NSU-Geschehen.
Und wie es bei den Krimis von ihm üblich ist, bleibt er seinem Personal lange treu. Und selbst, wenn er die Protagonisten wechselt, tauchen die vertrauten Figuren oft noch als Nebenfiguren in seinen Krimis auf.
Wolfsspinne ist der dritte Fall des Düsseldorfer Kommissars Vincent Veih. Während der Lesung erläutert Eckert seinen Zuhörern Veihs Geschichte, dass er einmal über einen „normalen“ Kommissar schreiben wollte. Allerdings hat auch Veih ein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter, die früher Kommunistin war und als spätere Terroristin im Gefängnis saß. Und auch Veihs unbekannter Vater scheint nicht ohne zu sein, in Wolfsspinne werden deutliche Hinweise auf ihn gelegt.
Die zweite Hauptfigur ist Bruno ist ein alter Bekannter von Veih, früherer Neonazisympathisant, dann beim Verfassungsschutz und als V-Mann in die Szene eingeschleusst. Später geht er zur Polizei und wird dann in die Drogenszene eingeschleust, wo er auf Veih trifft und wo sich die Kreise schließlich schließen.
Meine Besprechung zur Wolfsspinne könnt ihr hier auf Crime Chronicles lesen.
Eckerts Realitätsnähe und seine hautnahe und unverblümte Schilderung des Politbusiness sorgen nicht überall nur für begeisternde Zustimmung. So weist Eckert in Wolfspinne auf einige Ungereimtheiten in den Erklärungen zum NSU-Prozess hin und gibt alternative Erklärungsansätze. In der anschließenden Diskussion bekräftigt er natürlich seine Aussage, dass seine Bücher Romane seien, fiktiv und ausgedacht. Hierin ist letztlich aber ein Beleg für die Authenzität des Werkes zu sehen.
In der Lesung führte Eckert die Zuhörer gekonnt durch sein Buch. Auch für die, die das Buch noch nicht gelesen hatten, war es ein spannender und informativer Abend. Die Homepage des Autors findet ihr unter www.horsteckert.de
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