[Roman]
Es ist Sonntagnacht als Jesper am Hauptbahnhof in Berlin auf seinen Zug nach München wartet. Seine Mutter zieht mit seinem jüngeren Bruder um und ihr älterer Sohn soll ihnen dabei helfen. Eigentlich soll er erst in einer Woche in seine Heimat zu seiner Familie zurück, jedoch ist es sein vierter Anlauf zum Zug. Wegen einer Kerze, die er vermeintlich in der Küche angelassen habe, fährt er auch dieses Mal zurück nach Hause.
Auch schon davor weiß der 20-jährige, dass bei seinem Leben gewaltig etwas schief läuft. Nach dem Tod seines Vaters wohnt er seit einem Jahr in Berlin und hat ein Pseudo-Studium an der Freien Universität, um sein Leben durch BaföG finanzieren zu können. Seine Tage verbringt er damit, an seinem Debüt-Roman „Der Leidensgenosse“ zu schreiben. Obwohl er schon ein Jahr hier lebt, hat er nur den schwulen Gustav als wahren Freund. Dieser kommt nach einer langen Reise endlich wieder zurück und animiert Jesper seinen früheren Schulfreund Frank aus einer spießigen Familienfeier zu befreien.
Als Jesper zur Universität fährt, um sich erneut zu immatrikulieren, trifft er auf die hübsche „“, die er zuvor schon am Bahnhof gesehen hat. Gemeinsam fahren sie nach Berlin-Dahlem und Jesper verliebt sich Halb über Kopf in sie.
Eine Woche lang begleitet man Jesper durch sein chaotisches Leben. Seine Freunde Frank und Gustav stehen ihm dabei tatkräftig zur Seite und waren mir von Anhieb auf sympathisch. Beide besitzen eine gewisse Leichtigkeit, die Jesper irgendwie zu fehlen scheint. Er hängt an seinem Wunsch Schriftsteller zu werden und verrennt sich dabei.
Es war erfrischend einen Protagonisten zu haben, der erkennt in welcher Lage er sich befindet und, dass sich etwas ändern muss. Denn auch wenn er noch immer an seinen Traum glaubt, ist ihm auf eine Art bewusst, dass er niemals Schriftsteller werden wird.
Seine Familie weiß jedoch nichts von seinem unbeständigen Leben. Bei seinem wöchentlichen Anruf durch eine Telefonzelle belügt er seine Mutter nach Strich und Faden. Er erfindet sogar eine Freundin und erzählt, dass sie ihn nach München begleiten würde.
Auch wird bei diesen Anrufen deutlich, wie sehr Jesper und sein Bruder Jonas sich voneinander entfernt haben. Beide haben sich auf dem Weg über den Tod ihres Vaters hinwegzukommen entfremdet und sie teilen augenscheinlich nur noch den Nachnamen. Doch Jesper redet nicht gerne über den Tod seines Vaters, nur über eine Sache schwärmt er - Die Irlandreise seines Vaters. Eines Tages will er auch nach Irland reisen und trägt auch die Mütze seines Vaters, die dieser während seiner Tour erstanden hat.
Benedict Wells stellt Jesper Lier als einen wandelnden, jedoch sehr sympathischen Träumer dar, der beginnt sein Leben in die Hand zu nehmen. Spannend und einfühlsam beschreibt er seinen Weg und macht "Spinner" zu einem liebenswürdigen kurzweiligen Roman.
Es ist Sonntagnacht als Jesper am Hauptbahnhof in Berlin auf seinen Zug nach München wartet. Seine Mutter zieht mit seinem jüngeren Bruder um und ihr älterer Sohn soll ihnen dabei helfen. Eigentlich soll er erst in einer Woche in seine Heimat zu seiner Familie zurück, jedoch ist es sein vierter Anlauf zum Zug. Wegen einer Kerze, die er vermeintlich in der Küche angelassen habe, fährt er auch dieses Mal zurück nach Hause.
Auch schon davor weiß der 20-jährige, dass bei seinem Leben gewaltig etwas schief läuft. Nach dem Tod seines Vaters wohnt er seit einem Jahr in Berlin und hat ein Pseudo-Studium an der Freien Universität, um sein Leben durch BaföG finanzieren zu können. Seine Tage verbringt er damit, an seinem Debüt-Roman „Der Leidensgenosse“ zu schreiben. Obwohl er schon ein Jahr hier lebt, hat er nur den schwulen Gustav als wahren Freund. Dieser kommt nach einer langen Reise endlich wieder zurück und animiert Jesper seinen früheren Schulfreund Frank aus einer spießigen Familienfeier zu befreien.
Als Jesper zur Universität fährt, um sich erneut zu immatrikulieren, trifft er auf die hübsche „“, die er zuvor schon am Bahnhof gesehen hat. Gemeinsam fahren sie nach Berlin-Dahlem und Jesper verliebt sich Halb über Kopf in sie.
Eine Woche lang begleitet man Jesper durch sein chaotisches Leben. Seine Freunde Frank und Gustav stehen ihm dabei tatkräftig zur Seite und waren mir von Anhieb auf sympathisch. Beide besitzen eine gewisse Leichtigkeit, die Jesper irgendwie zu fehlen scheint. Er hängt an seinem Wunsch Schriftsteller zu werden und verrennt sich dabei.
Es war erfrischend einen Protagonisten zu haben, der erkennt in welcher Lage er sich befindet und, dass sich etwas ändern muss. Denn auch wenn er noch immer an seinen Traum glaubt, ist ihm auf eine Art bewusst, dass er niemals Schriftsteller werden wird.
Seine Familie weiß jedoch nichts von seinem unbeständigen Leben. Bei seinem wöchentlichen Anruf durch eine Telefonzelle belügt er seine Mutter nach Strich und Faden. Er erfindet sogar eine Freundin und erzählt, dass sie ihn nach München begleiten würde.
Auch wird bei diesen Anrufen deutlich, wie sehr Jesper und sein Bruder Jonas sich voneinander entfernt haben. Beide haben sich auf dem Weg über den Tod ihres Vaters hinwegzukommen entfremdet und sie teilen augenscheinlich nur noch den Nachnamen. Doch Jesper redet nicht gerne über den Tod seines Vaters, nur über eine Sache schwärmt er - Die Irlandreise seines Vaters. Eines Tages will er auch nach Irland reisen und trägt auch die Mütze seines Vaters, die dieser während seiner Tour erstanden hat.
Benedict Wells stellt Jesper Lier als einen wandelnden, jedoch sehr sympathischen Träumer dar, der beginnt sein Leben in die Hand zu nehmen. Spannend und einfühlsam beschreibt er seinen Weg und macht "Spinner" zu einem liebenswürdigen kurzweiligen Roman.
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Der Roman ist einer meiner liebsten überhaupt! Ich habe ihn letztes Jahr gelesen (und rezensiert ;D) und fand ihn toll. Die Sprache ist extrem nahbar und dadurch denkt man zu Anfang erst, dass einen ein sehr glattes Buch erwartet. Erst nach und nach entfalten sich dann die Abgründe und jedes Detail ergibt seinen Sinn.
AntwortenLöschenGerade habe ich "Vom Ende der Einsamkeit" gekauft und bin extrem gespannt. Ich erwarte wieder so einen Knaller, da er ja auch sehr gut besprochen wurde.
Liebe Grüße
Katharina
von Großstadtgedanken
Genau diese Liebe zum Detail fand ich an dem Roman so toll und beeindruckend :)
LöschenIch habe bis jetzt auch nur gutes über "Vom Ende der Einsamkeit" gehört, ich bin schon gespannt deine Meinung dazu zu hören.
Liebe Grüße
Maxi
Also mit "Spinner" habe ich auch schon geliebäugelt. Wahrscheinlich wird das mein zweiter Wells, nachdem er mich mit "Vom Ende der Einsamkeit" schon so begeistert hat. Wells schreibt aber auch einfach nur toll. Und die Liebe zum Detail macht seine Figuren sehr authentisch.
AntwortenLöschenNach dieser Rezension bin ich jedenfalls guter Dinge, dass ich auch an "Spinner" gefallen finden werde.
Ich bin schon gespannt auf deine Meinung zu Spinner :)
LöschenJa das hat mich an Wells auch so begeistert, dass ich das Buch kaum aus der Hand geben wollte.
Liebe Grüße Maxi