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Sobieski-Stundenbuch und Bilder von Elvira Bach: Zwei Besuche in der Galerie Schmalfuss Berlin



In den Räumen von Schwindkommunikation und der Schmalfuss Galerie Berlin Contemporary Fine Art wurde das gotische Sobieski-Stundenbuch aus dem 15. Jahrhundert vom Quaternio Verlag Luzern präsentiert. Der Quaternio Verlag ist auf die Faksimile-Edition von bedeutenden mittelalterlichen Bilderhandschriften und Kunstbüchern spezialisiert. Somit werden Spitzenwerke der Buchmalerei für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die sonst unerreichbar in den Tresoren der Bibliotheken schlummern.


Das Sobieski-Stundenbuch stammt aus der Bibliothek von Queen Elisabeth II auf Schloss Windsor. Unwissenschaftlich ausgedrückt wurde ein Stundenbuch als religiöses Gebetbuch für den Adel angefertigt und unterliegt damit auch nicht den strengen mönchischen Gebetsregeln. Das war natürlich auch für den Dichter, der ja bald sein Abitur auch in Religion schreibt sehr interessant.


Das Sobieski-Stundenbuch wurde nach dem polnischen König Johann III. Sobieski benannt. Auf 468 Seiten ist es mit 60 wundervollen Miniaturen und sehr viel Blattgold wertvoll ausgestaltet. Clarissa Rothacker vom Quaternio-Verlag erzählte eine gute Stunde spannend wie das Stundenbuch über Frankreich nach England kam und welche tollen Geschichten die Miniaturen erzählen können, wenn man sie zu lesen versucht. Zum Beispiel wurde für Frankreich immer wieder auf den Heiligen Michael und den im Wattenmeer der Normandie liegenden Mont-Saint-Michel Bezug genommen. Das war für uns besonders schön, da wir auf einer Frankreichreise auf dem Mont-Saint-Michel waren und die Abtei besuchten, was jetzt für uns eine neue Bedeutung bekam. Nach der Legende erschien 708 der Erzengel Michael dem Bischof Aubert von Avranches und befahl ihm eine Kirche auf der Felseninsel zu bauen. Als der Bischof auch wiederholten Aufforderungen nicht nachkam, brannte ihm der Engel mit seinem Finger ein Loch in den Schädel (den Schädel gibt es angeblich noch). Im Zeitraum 708/709 errichtete der heilige Aubert dann ein erstes Sanktuarium zu Ehren des heiligen Michael.

Zwei Jahre haben die Arbeiten am Stundenbuch bis zur Fertigstellung gedauert und dementsprechend teuer ist so eine originalgetreue Faksimile-Edition auch. Verständlich aber schade, denn die Miniaturen zu studieren und ihre Bedeutung und Geschichte zu entschlüsseln ist mindestens so interessant und spannend wie einen guten Kriminalroman zu lesen. (https://quaternio.ch)

Bei einem voraus gegangenem Besuch in der Galerie Schmalfuss im Februar konnten wir die Bilder der Berliner Künstlerin Elvira Bach bestaunen. In den 80er Jahren wurde sie als eine Vertreterin der Jungen Wilden bezeichnet. Hier ein Beispiel für ihre Bilder und Skulpturen, die wir beide toll fanden.


Weitere könnt ihr unter http://www.galerie-schmalfuss.de/index.php/kunstler/elvira-bach-3/ bewundern.

Gefallen sie euch auch so gut wie uns?


Kommentare

  1. Toll, dass ihr über dieses schöne Event berichtet habt:)
    Ich finde die Faksimile Methode wirklich faszinierend und bin begeistert, was für tolle Ergebnisse dabei entstehen!

    Liebste Grüße und ein schönes Wochenende,
    Sonja von http://searchingforkitsch.blogspot.de

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  2. Es hat uns auch viel Spaß gemacht und deine tollen Fotos haben uns sehr geholfen; Danke!
    Liebe Grüße von den Vorlesern

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