Roman // dtv // 2018
Paperback // 240 Seiten // 10,90 €
Das Leben ist gut ist eine schöne unaufgeregte Geschichte, in der es einmal nicht um Machtmissbrauch, Geldgier oder sexuelle Abhängigkeiten geht. Wobei es schon um Liebe geht, denn Max liebt seine Frau Tina schon seit 25 Jahren und er liebt das Leben und jeden Tag davon.
Und jetzt geht Tina für eine einjährige Gastprofessur im internationalen Strafrecht an die Sorbonne nach Paris. Obwohl sie jedes Wochenende zu Max und ihren drei Söhnen zurückkommt, stürzt sie Max in eine Krise. Obwohl er sich für Tina über diese Chance freut, kann er sie im tiefsten seines Herzens nicht verstehen. So beginnt Max, eigentlich Schriftsteller, aber schon länger Besitzer der Sevilla Bar, sich vor sich selbst und uns, seinen Lesern, zu rechtfertigen.
Denn Max verspürt überhaupt keinen Drang, sein Städtchen oder seine Bar zu verlassen, er mag "Dinge die bleiben". Er liebt sein Leben und seinen Alltag, seine Bar, seinen freundlichen, vertrauten Ort. Max ist im Städtchen aufgewachsen und kennt jeden und fühlt sich in den engen Gassen wohl "wie ein Eber im Schweinekolben". Und damit wir ihn verstehen können, erzählt er uns davon. Max ist gerne Barmann, entsorgt gerne das Altglas mit seinem Handkarren am Morgen, da das ohne Zweifel eine sinnvolle Tätigkeit ist. Ob die Welt wirklich noch mehr Bücher braucht, ist dagegen für Max nicht sicher, denn es gibt ja schon viel mehr gute Bücher als ein Mensch in seinem Leben lesen kann.
Zudem scheint mir an manchen Tagen, dass das Leben schon genug sei - dass es das Leben selbst sei, dem man Schönheit einhauchen müsse, statt es mit Kunst aufzuhübschen wie einen Weihnachtsbaum.
Die Sevilla-Bar, das frühere Vereinslokal spanischer Arbeiter, hat er übernommen als er feststellte, dass er für die anderen Bars entweder zu jung oder zu alt war oder sonst etwas nicht passte, es aber einen Platz geben müsste, an dem er Menschen treffen könnte.
In einem lebendigen Gemeinwesen, in einer funktionierenden Demokratie müssen die Menschen sich an einem physischen Ort frei begegnen können, man sollte seine Freunde nicht nur bei Facebook haben.
Und so erzählt Max auch von seinen Freunden, die ihn schon am Morgen, wenn die Bar noch geschlossen ist, besuchen. Von seinen Stammgästen und das "jede Tageszeit ihre Gäste hat", die gewöhnlichen, die lauten, die unauffälligen, und dass er sie alle liebt. Er denkt darüber nach, wie das Leben wohl ohne Tina wäre, wenn sie stürbe oder in Paris einen anderen Mann kennenlernen würde, aber dann ist zum Glück schon Freitag und Tina kommt nach Hause.
Paperback // 240 Seiten // 10,90 €
Das Leben ist gut ist eine schöne unaufgeregte Geschichte, in der es einmal nicht um Machtmissbrauch, Geldgier oder sexuelle Abhängigkeiten geht. Wobei es schon um Liebe geht, denn Max liebt seine Frau Tina schon seit 25 Jahren und er liebt das Leben und jeden Tag davon.
Und jetzt geht Tina für eine einjährige Gastprofessur im internationalen Strafrecht an die Sorbonne nach Paris. Obwohl sie jedes Wochenende zu Max und ihren drei Söhnen zurückkommt, stürzt sie Max in eine Krise. Obwohl er sich für Tina über diese Chance freut, kann er sie im tiefsten seines Herzens nicht verstehen. So beginnt Max, eigentlich Schriftsteller, aber schon länger Besitzer der Sevilla Bar, sich vor sich selbst und uns, seinen Lesern, zu rechtfertigen.
Denn Max verspürt überhaupt keinen Drang, sein Städtchen oder seine Bar zu verlassen, er mag "Dinge die bleiben". Er liebt sein Leben und seinen Alltag, seine Bar, seinen freundlichen, vertrauten Ort. Max ist im Städtchen aufgewachsen und kennt jeden und fühlt sich in den engen Gassen wohl "wie ein Eber im Schweinekolben". Und damit wir ihn verstehen können, erzählt er uns davon. Max ist gerne Barmann, entsorgt gerne das Altglas mit seinem Handkarren am Morgen, da das ohne Zweifel eine sinnvolle Tätigkeit ist. Ob die Welt wirklich noch mehr Bücher braucht, ist dagegen für Max nicht sicher, denn es gibt ja schon viel mehr gute Bücher als ein Mensch in seinem Leben lesen kann.
Zudem scheint mir an manchen Tagen, dass das Leben schon genug sei - dass es das Leben selbst sei, dem man Schönheit einhauchen müsse, statt es mit Kunst aufzuhübschen wie einen Weihnachtsbaum.
Die Sevilla-Bar, das frühere Vereinslokal spanischer Arbeiter, hat er übernommen als er feststellte, dass er für die anderen Bars entweder zu jung oder zu alt war oder sonst etwas nicht passte, es aber einen Platz geben müsste, an dem er Menschen treffen könnte.
In einem lebendigen Gemeinwesen, in einer funktionierenden Demokratie müssen die Menschen sich an einem physischen Ort frei begegnen können, man sollte seine Freunde nicht nur bei Facebook haben.
Und so erzählt Max auch von seinen Freunden, die ihn schon am Morgen, wenn die Bar noch geschlossen ist, besuchen. Von seinen Stammgästen und das "jede Tageszeit ihre Gäste hat", die gewöhnlichen, die lauten, die unauffälligen, und dass er sie alle liebt. Er denkt darüber nach, wie das Leben wohl ohne Tina wäre, wenn sie stürbe oder in Paris einen anderen Mann kennenlernen würde, aber dann ist zum Glück schon Freitag und Tina kommt nach Hause.
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Dtv Verlag
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