Original: Wishful Thinking
Wer wünscht sich das nicht, seit die ehrgeizige Hermine bei Harry Potter ein besonderes Stundenglas bekam, damit sie die Zeit überlisten und an zwei Schulstunden zugleich teilnehmen konnte?
Die völlig überarbeitete Jennifer Sharpe erhält ein ähnliches Geschenk und sie hat es bitter nötig. Alleinerziehend mit zwei jungen Söhnen, der geschiedene Ehemann ist am Alltagsleben seiner Kinder eher uninteressiert.
Unterstützung erhielt Jennifer immer von ihrer Mutter, die aber gerade gestorben ist und eine große Lücke hinterlassen hat, die auch das Kindermädchen mit Weiterbildungsambitionen nicht füllen kann. Gerade hat Jennifer einen interessanten Job ergattert, für den sie viel gearbeitet hat und der jetzt ein noch höheres Arbeitspensum bedeutet. Dabei soll ihre schärfste Konkurrentin jetzt als Partnerin mit ihr zusammenarbeiten. Und dann setzt ihr Chef ihnen die Pistole auf die Brust: wenn es ihnen gelingt, das Projekt innerhalb eines Jahres zu verwirklichen, winkt eine fette Provision. Jennifer wäre endlich aus ihrer ständigen Geldnot befreit. Auf der anderen Seite bedeutet es noch mehr Arbeit und eine gute Zusammenarbeit mit ihrer alten Rivalin.
Jennifer fühlt sich vollständig überarbeitet, leidet unter permanenten Zeitdruck und dem Gefühl weder Kindern, noch Arbeit richtig gerecht werden zu können.
In der für sie beinahe ausweglosen Situation entpuppt sich ihre Nachbarin, Dr. Sexton, als rettende Fee: sie verhilft Jennifer zu einer App, die sie mittels ihres Handys in ein „Wurmloch“ befördern kann, so dass sie an zwei Orten zugleich sein kann. Allerdings sind diese App und deren Nebenwirkungen noch nicht wirklich in der Praxis erprobt.
Für Jennifer scheint es die Rettung zu sein: sie wird zur Superwoman und Supermami. Jetzt kann sie bei ihren Kindern sein, schulische Verpflichtungen wahrnehmen und spät in den Abend hinein im Büro arbeiten. Es bleibt sogar Zeit zarte Bande zu dem Gitarrenlehrer ihrer Söhne zu knüpfen. Natürlich bleiben auch die negativen Folgen nicht aus: Jetlag, nirgendwo mehr wirklich zu sein, ständig lügen zu müssen.
Natürlich ist die App keine wirkliche Lösung, um das anstrengende Leben von Müttern zu erleichtern. Den Feministinnen graut es, mit der App werden die herrschenden Verhältnisse akzeptiert und sogar noch gefestigt, anstelle an gesellschaftlichen Erwartungen und herrschenden Verhältnissen anzusetzten. Aber in Jennifers akuter Lage kann eine solche App durchaus einen –zumindest kurzfristigen - Ausweg bieten, während der moralisierende Zeigefinger von Jennifers eingeweihter Freundin wenig hilfreich ist.
„Einen Wunsch frei“ ist ein unterhaltsames Buch, mit dem sich alle überarbeitenden Frauen und Eltern identifizieren können.
Goldmann // 2016 // übersetzt von Sina Hoffmann
Seiten 445 // Euro 9,90 // Taschenbuch
Wer wünscht sich das nicht, seit die ehrgeizige Hermine bei Harry Potter ein besonderes Stundenglas bekam, damit sie die Zeit überlisten und an zwei Schulstunden zugleich teilnehmen konnte?
Die völlig überarbeitete Jennifer Sharpe erhält ein ähnliches Geschenk und sie hat es bitter nötig. Alleinerziehend mit zwei jungen Söhnen, der geschiedene Ehemann ist am Alltagsleben seiner Kinder eher uninteressiert.
Unterstützung erhielt Jennifer immer von ihrer Mutter, die aber gerade gestorben ist und eine große Lücke hinterlassen hat, die auch das Kindermädchen mit Weiterbildungsambitionen nicht füllen kann. Gerade hat Jennifer einen interessanten Job ergattert, für den sie viel gearbeitet hat und der jetzt ein noch höheres Arbeitspensum bedeutet. Dabei soll ihre schärfste Konkurrentin jetzt als Partnerin mit ihr zusammenarbeiten. Und dann setzt ihr Chef ihnen die Pistole auf die Brust: wenn es ihnen gelingt, das Projekt innerhalb eines Jahres zu verwirklichen, winkt eine fette Provision. Jennifer wäre endlich aus ihrer ständigen Geldnot befreit. Auf der anderen Seite bedeutet es noch mehr Arbeit und eine gute Zusammenarbeit mit ihrer alten Rivalin.
Jennifer fühlt sich vollständig überarbeitet, leidet unter permanenten Zeitdruck und dem Gefühl weder Kindern, noch Arbeit richtig gerecht werden zu können.
In der für sie beinahe ausweglosen Situation entpuppt sich ihre Nachbarin, Dr. Sexton, als rettende Fee: sie verhilft Jennifer zu einer App, die sie mittels ihres Handys in ein „Wurmloch“ befördern kann, so dass sie an zwei Orten zugleich sein kann. Allerdings sind diese App und deren Nebenwirkungen noch nicht wirklich in der Praxis erprobt.
Für Jennifer scheint es die Rettung zu sein: sie wird zur Superwoman und Supermami. Jetzt kann sie bei ihren Kindern sein, schulische Verpflichtungen wahrnehmen und spät in den Abend hinein im Büro arbeiten. Es bleibt sogar Zeit zarte Bande zu dem Gitarrenlehrer ihrer Söhne zu knüpfen. Natürlich bleiben auch die negativen Folgen nicht aus: Jetlag, nirgendwo mehr wirklich zu sein, ständig lügen zu müssen.
Natürlich ist die App keine wirkliche Lösung, um das anstrengende Leben von Müttern zu erleichtern. Den Feministinnen graut es, mit der App werden die herrschenden Verhältnisse akzeptiert und sogar noch gefestigt, anstelle an gesellschaftlichen Erwartungen und herrschenden Verhältnissen anzusetzten. Aber in Jennifers akuter Lage kann eine solche App durchaus einen –zumindest kurzfristigen - Ausweg bieten, während der moralisierende Zeigefinger von Jennifers eingeweihter Freundin wenig hilfreich ist.
„Einen Wunsch frei“ ist ein unterhaltsames Buch, mit dem sich alle überarbeitenden Frauen und Eltern identifizieren können.
Goldmann // 2016 // übersetzt von Sina Hoffmann
Seiten 445 // Euro 9,90 // Taschenbuch
Für das Rezensionsexemplar danken wir:
Kommentare
Kommentar veröffentlichen